Industrie macht großes Plus
Laut einer Analyse steigerten nicht nur die hiesigen Unternehmen deutlich ihren Umsatz. Der Export ist der Hauptgrund.
Mönchengladbach. Die Industrie in Mönchengladbach hat ihre Umsätze im Jahr 2011 um 11,3 Prozent steigern können und liegt damit etwa im landesweiten Durchschnitt. Das geht aus einer Analyse der aktuellen Industrie-Indikatoren durch die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein hervor.
„Diese Zahlen hängen vor allem mit dem Außenhandel zusammen“, erklärt Elmar te Neues, Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein. „Gerade die Industrieunternehmen in Mönchengladbach konnten 2011 ihre Exporttätigkeit mit einem Zuwachs von rund 20 Prozent ausweiten.“
Insgesamt konnte die Industrie am Mittleren Niederrhein ihre Umsätze im Jahr 2011 deutlich steigern. Insbesondere der Exportumsatz legte zu. Die Umsätze dieser Firmen im IHK-Bezirk sind im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent gewachsen.
Allerdings sei dabei zu berücksichtigen, dass der Industrie in der Region zum Jahresende 2011 ein wenig die Luft ausgegangen ist. „Das vierte Quartal wurde mit einem Umsatzminus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschlossen“, erklärt Elmar te Neues.
Das habe insbesondere an dem zuletzt etwas schwächeren Exportgeschäft gelegen. „Dennoch war die hohe Exportquote der Industrie in unserer Region über das gesamte Jahr 2011 betrachtet das Rückgrat der Konjunktur“, stellt te Neues fest. So wuchs das Auslandsgeschäft am Mittleren Niederrhein in 2011 um 12,4 Prozent, während die Inlandsumsätze „nur“ um 5,4 Prozent zulegten.
Diese hohe Steigerung der Auslandsumsätze führte dazu, dass im Jahr 2011 kein IHK-Bezirk in NRW eine derart hohe Exportquote wie der Mittlere Niederrhein (51,9 Prozent) vorweisen konnte. „Ich rechne mit einer Stagnation auf hohem Niveau“, sagt te Neues. „Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung ist es für viele Betriebe sogar vorteilhaft, wenn sie etwas Luft holen können, um sich für neue Projekte aufzustellen.“
Innerhalb der verschiedenen Branchen ist insbesondere der Maschinenbau hervorzuheben, der 2011 eine Umsatzsteigerung von 31 Prozent erzielen konnte. „Wir haben am Niederrhein sehr innovative Unternehmen. Und für diese Investitionsgüterbranche ist die Auslastung zur Hochzeit der Konjunktur am höchsten“, stellt te Neues fest.
Auch die Reparatur- und Installationsbetriebe (+24 Prozent) steigerten ihre Geschäfte. Dagegen hatten die Textil- (-13 Prozent) und die Druckindustrie (-10 Prozent) einen substanziellen Einbruch zu verkraften.
Die gute Lage der Industrie am Niederrhein wirkte sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus: Bezogen auf die in der Analyse erfassten Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten, lag die Anzahl der Mitarbeiter im Dezember 2011 um 0,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Dieses Plus ist insbesondere auf die Steigerung der Industriebeschäftigung in Krefeld (+1,7 Prozent) und Mönchengladbach (+1,8 Prozent) zurückzuführen. „Durch die Mehrzahl von Aufträgen werden mehr Kräfte benötigt“, erklärt Gregor Werkle, Referent im IHK-Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik. Die Zahl der Mitarbeiter in der Industrie habe sich in Gladbach von 12 679 im Jahr 2010 auf 12 913 im vergangenen Jahr gesteigert. Red/nif