Islam-Bau: Gearbeitet wird weiter
Umstrittene muslimische Vereinigung will Moschee und Schule eröffnen.
Mönchengladbach. Abdelillah Berrissoul ist 2. Vorsitzender des städtischen Integrationsrates. In der Eigenschaft warnt der Marokkaner vor "jedweder Hetze". Solange sich Islamisten des Vereins "Einladung zum Paradies" an deutsche Gesetze hielten, könne man deren Aktivitäten nicht verhindern.
Der muslimische "Paradies"-Verein des Führers Muhamed Ciftci will an der Eickener Straße 164 eine Islam-Schule errichten. Dort sind die Arbeiten wegen fehlender Anträge von der Stadt gestoppt worden. Ciftci zählt zu den Salafisten, einer Strömung des Islams, von der Sicherheitsexperten sagen, sie bereite den geistigen Nährboden für Terroristen.
Ciftci wiederum wehrt sich gegen die "Pressehetze". Er sei Deutscher und wolle "Frieden und keinen Hass". Trotz des Streits mit den Behörden werde seine Islam-Schule für rund 200 junge Leute von Braunschweig nach Eicken ziehen. Dort gebe man die umstrittene Islam-Schule wegen der Probleme mit Polizei und Verfassungsschutz auf.
Mitglieder von "Einladung zum Paradies" sagen, dass sie die Immobilie Eickener Straße Ende 2010 übernehmen, wenn Vorbesitzer J. sie saniert und umgebaut hat. Das sei in Kauf- und Notarvertrag so vereinbart worden.
Der Alt-Besitzer aus dem Rheinkreis Neuss hat aber bei der Stadt keine Bauanträge gestellt. Das erklärt Stadtsprecher Dirk Rütten. Folglich wurde die Baustelle stillgelegt.
Dass in dem Haus gearbeitet wird, verstoße wohl nicht gegen das Verbot, heißt es bei der Stadt. Hier gehe es um Innenarbeiten im Vorderhaus.
Da, wo die Salafisten eine Moschee/Schule betreiben wollen, räumt Ernst Bechtel seine Kfz-Werkstatt aus.
Der Umzug der Islam-Schule nach Gladbach könnte zusätzlich Menschen aus dem islamistischen Spektrum anziehen, warnt die Leiterin des NRW-Verfassungsschutzes, Mathilde Koller.
SPD-Politiker Reinhold Schiffers, auch Vorsteher des Stadtbezirks Nord, kritisiert die fehlende Kommunikation unter Verfassungsschützern in Niedersachen und NRW. "Es kann doch nicht sein, dass die Düsseldorfer übers Internet vom Umzug erfahren haben."