Karnevalsdamen aus Holt erhalten Preis
Der Damenelferrat der KG Immer lustig Holt wurde als „Mensch der guten Tat“ ausgezeichnet.
Als sie vor 46 Jahren begannen, sich für den Holter Karneval zu engagieren, da waren Frauen im Karneval noch nicht besonders stark vertreten. Die Damen einiger Mitglieder der KG Immer lustig Holt wagten es trotzdem und gründeten einen Damenelferrat. Der hat im Laufe der Jahre schon für so manche Anekdote gesorgt und vor allem dafür, dass die Holter Hausfrauennachmittage zu den größten Karnevalsveranstaltungen außerhalb Kölns gehören. Für diesen Einsatz um den Holter Karneval hat der Damenelferrat nun den Preis „Mensch der guten Tat“ erhalten.
Als Laudatoren traten gleich zwei Herren an: MKV-Boss Bernd Gothe und der ehemalige Volksbank-Chef Lothar Erbers. Und so wurde die Laudatio zu einem Zwiegespräch, das auch locker als Büttenrede durchgehen würde. Die beiden frotzelten sich nicht nur, sondern ließen auch das Ex-Prinzenpaar Hans-Peter und Gertrud Jansen live singen.
Gothe erinnerte sich an eine Begegnung mit den Damen: „Mein erster Auftritt als Prinz war damals hier in Holt. Mit meinem Hofmarschall und dem Adjutanten schunkelte ich auf der Bühne. Eine Büttenrednerin aus Düren bemerkte: ,Jetzt läuten sechs Glocken meinen Auftritt ein´“, erzählte der Chefkarnevalist.
Von Anfang an mit dabei ist Präsidentin Rita Gehlen. Daher nahm sie stellvertretend für alle Damen den Preis entgegen. Sie gehört zu den wildesten Damen im Elferrat. Bei der Sitzung im November ließ sie sich von den Kölner Rheinveilchen Richtung Zeltdecke werfen.
Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Volksbank-Chef Franz Dierk Meurers. Er hatte das Preisgeld für die Damen über 1111 Euro mitgebracht. Das Prinzenpaar Guido II. und Niersia Verena gratulierte ebenfalls. „Diese Damengruppe hat mit Sicherheit eine Vorreiterrolle eingenommen. Zu der Zeit vor 46 Jahren einen solchen Schritt zu gehen, das war schon etwas Besonderes“, sagte Prinz Guido II.
Gestern Morgen stand das Prinzenpaar dann im Mittelpunkt. Der Verein Altes Zeughaus, dem die Prinzenpaarsäule am Fuße des Abteiberges gehört, hatte eingeladen, um die Tafel mit den Namen zu enthüllen. „Ich bin total überwältigt, dass wir jetzt hier als Prinzenpaar stehen“, sagte Niersia Verena sichtlich bewegt.
„Man muss sich ein wenig verneigen, um die Namen lesen zu können, aber in dieser Höhe kann kein Hund dagegen pinkeln“, scherzte Dietmar Wirt, der Vorsitzende des Vereins Altes Zeughaus. Erbaut worden ist die Säule 1985 nach einem Entwurf des Architekten Eberhard Corcilius und des Kunstschmieds Franz Köster. Beschädigt worden sei die Säule bislang noch nie.
Zu den Gratulanten gehörte unter anderem das Kinderprinzenpaar Yannick II. und Annika I. Die beiden luden gestern dann zu ihrem Empfang in das Casino der Großen Rheydter Prinzengarde ein. Wie schon gewohnt zeigten sie sich wortgewandt, überzeugten mit viel Spaß, Elan und Spontaneität. Aber auch die Emotionen kamen nicht zu kurz, als sie sich bei ihren Eltern bedankten. MKV-Chef Gothe versprach gestern, sich dafür einzusetzen, dass es eine Säule künftig auch für die Kinderprinzenpaare geben wird.