Karstadt/Quelle: Was wird aus den Arbeitsplätzen?

Rheydter Haus von Auslagerung verschont.

Mönchengladbach/Rheydt. Bei Karstadt in Rheydt wissen die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht so recht, ob sie heulen oder schmunzeln sollen. Zwar verbleibt ihr Kaufhaus - noch - im Konzern und wird wegen der finanziellen Schieflage bei der Handels- und Tourismus-Gruppe Arcandor nicht "ausgelagert" wie Filialen in Bottrop oder Leipzig.

"Aber wer sagt mir denn, wie es in Zukunft um meinen Job steht?", fragt die Verkäuferin. Sie ist "schon viele Jahre" dabei und möchte nicht, dass ihr Name in der Zeitung steht.

Bei Karstadt in Essen, in der Presseabteilung, hält man sich mit Antworten auf Journalisten-Fragen zurück. Keinen Kommentar gibt es von Manfred Hundt, dem Geschäftsführer des Rheydter Kaufhauses. So ist man auf das angewiesen, was man von Beschäftigten so hört. Und was man vor Ort sieht.

So berichten Angestellte, dass Karstadt Rheydt eine Zeit lang auf der "Schließliste" gestanden habe. Wegen des relativ "guten Ergebnisses" in 2008 hätten die Konzernoberen Rheydt da herausgenommen. Das Gebäude (10800 qm Verkaufsfläche) am Marktplatz ist Eigentum, man zahlt aber Miete an eine Immobilien-Gesellschaft.

Ob in Rheydt weitere Stellen gestrichen werden, das steht offiziell nicht fest. Hier waren vor geraumer Zeit noch rund 180 Menschen beschäftigt. Derzeit sollen es noch "gut 100" sein.

Gladbacher Beschäftigte erinnern daran, dass sie nur "widerwillig" einem Sanierungstarifvertrag zustimmten. Für den Erhalt der Jobs und der Kaufhaus-Adresse verzichteten sie auf Urlaubs-, Weihnachtsgeld, Tariferhöhungen. "Wir fragen uns, ob das noch gilt", sagt ein Verkäufer. Auch er will anonym bleiben.

Von der Sanierung werde fast jeder vierte Mitarbeiter im Handelsgeschäft betroffen sein. Das sagt Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick. Zu einem möglichen Personalabbau macht Eick keine Angaben.

Beim Versandhandel sollen die 115 Quelle-Technikcenter und 1500 Quelle-Shops in die neue Firma Atrys eingebracht werden. Darunter der Laden an der Hindenburgstraße. Auch hier sind Mitarbeiter verunsichert.