Runter vom Gas an Brennpunkten

Die Polizei bringt an mehreren Straßen in der Stadt große Banner an. Autofahrer sollen gewarnt werden bei der Aktion „Operation Speed“.

Mönchengladbach. "Runter vom Gas!" steht in großen Lettern auf dem Banner an der Fußgängerbrücke. Die Korschenbroicher Straße in Richtung Innenstadt ist ein Brennpunkt in Mönchengladbach und deswegen prädestiniert für die "Operation Speed".

"Hier geschehen viele Unfälle", sagt Hauptkommissar Harald Küster. Kein Wunder, die Straße ist eine der meistbefahrenen der ganzen Stadt. Die Autos rasen die nur leicht kurvige, zum Gas geben verführerische Strecke entlang. Doch das kann schlimme Folgen haben.

Mit Schock-Fotos will die Polizei zur Rücksicht ermahnen. "Zusätzlich zu den Bannern werden wir bei Verkehrskontrollen Informationsmaterial verteilen, darauf ist zum Beispiel ein Motorradfahrer zu sehen, der im ersten Bild mit einem Hochgefühl zu sehen ist und schließlich hinter einem Baum landet", sagt Küster. Außerdem will die Polizei mit Radio- und Fernsehspots der Raserei entgegen wirken.

Mit der neuen Aktion sollen die bösen Folgen verhindert werden. Küster: "Zusätzlich zu den Bannern stellen wir auch Radarkontrollen auf. Die Autofahrer sollen mit den Bannern immer auch die Kontrollen verbinden."

Das Ziel: Jedes Mal, wenn ein Banner in Sichtweite ist, sollen die Fahrer den Fuß vom Gas nehmen. Ob dann wirklich immer eine Radarkontrolle an diesen Stellen auf sie wartet, ist nicht sicher, doch assoziiert werden sollen sie mit den Bannern. Allein diese Verbindung sei erfolgversprechend.

Küster: "Wenn wir nur die Banner aufhängen würden, würde das nichts bewirken." Vor allem Kinder geraten an der Korschenbroicher Straße häufig in Verkehrsunfälle.

"Das passiert zum Beispiel, wenn ein Kind auf dem Rad auf der falschen Seite fährt und deswegen von einem abbiegenden Autofahrer übersehen wird", sagt Küsters. Die Stadt habe gerade in dieser Beziehung eine "traurige Vergangenheit". Bei der Zahl der Kinderunfälle war Mönchengladbach immer Schlusslicht. Viele Kinder verunglückten hier im Straßenverkehr.

Dieses Problem ist mittlerweile nicht mehr aktu. Aber es soll auch nie wieder akut werden. Und jeder Verletzte bei einem Unfall ist ein Verletzter zu viel.

Fünf Banner werden nun erst einmal an Risikostellen in der Stadt aufgehängt, in regelmäßigen Abständen wechseln diese Orte.