Kaufland bezahlt neue Abbiegespuren und einen Radweg
Auf dem langen Weg, nach dem Weggang von Praktiker in Holt eine dauerhafte Innenstadt-Ruine zu verhindern, gibt es kommende Woche die nächste Etappe.
Dann wird die Bezirksvertretung West über jene Neuregelungen beraten, die dafür sorgen sollen, dass der Verkehr auch dann ohne Staus fließt, wenn Kaufland 2017 eröffnet. Zwei neue Abbiegespuren, eine weitere Ampel, ein weiteres Stück Radweg und eine umgebaute Bushaltestelle sind dazu nach Überzeugung der Verwaltung nötig.
Von der Bahnstraße aus wird es eine eigene Linksabbiegespur auf das Gelände geben. Und auch von der Monschauer Straße aus gibt es eine Ein- und Ausfahrt. Autofahrer sollen, aus Richtung Aachener Straße aus kommend, rechts zu den Kaufland-Parkplätzen kommen. Die zweite Ausfahrt liegt ungefähr in der Mitte zwischen Aachener Straße und Bahnstraße. An der Bahnstraße wird es auf Höhe des Kaufland-Baus eine weitere Ampel geben. Die wird mit der schon bestehenden Ampel an der Kreuzung Bahnstraße/Monschauer Straße einen aufeinander abgestimmten Takt haben.
Die schon bestehende Bushaltestelle an der Kreuzung Bahnstraße/Monschauer Straße soll breiter werden. Auch die Bürgersteige an der Bahnstraße werden mit drei Metern künftig üppiger sein. An der Bahnstraße wird es zudem eigene Radfahrstreifen geben. All das ist fachlich unstrittig, mit Polizei und NEW im Vorfeld abgestimmt und wird aller Voraussicht am Dienstag, 8. September, vom Bauausschuss so beschlossen.
Doch auch, wenn damit schon mal alles Nötige für den Verkehr geregelt ist — bauen darf Kaufland noch nicht. Die nötige Genehmigung hat die Verwaltung noch nicht erteilt. Politische Ausschüsse werden mit dieser Frage allerdings nicht mehr befasst sein. Die Genehmigung ist laufendes Geschäft der Verwaltung. Es spricht indes — trotz der Klagen von Anwohnern und Geschäftsleuten vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht — viel für eine Genehmigung. Nach der Bauvoranfrage hatte es von der Stadt vorläufig grünes Licht gegeben. Nach derzeitigen Informationen sind seither keine weiteren ernstlichen Hürden für das Projekt aufgetaucht. Allerdings werden alle Details gründlich geprüft. Man geht davon aus, dass die Baugenehmigung, die noch für dieses Jahr erwartet wird, anschließend die Gerichte beschäftigen wird.
Kritiker — und Konkurrenten — halten den geplanten Markt hingegen für zu groß. Außerdem passe er nicht in die Mönchengladbacher Einzelhandelslandschaft und sorge für zu viel Lärm und für Feinstaub. Die meisten Bürger würden sich über das neue Angebot im Real-Land Mönchengladbach freuen. Politiker und Verwaltungsmitarbeiter sehen das Projekt leidenschaftslos. Es helfe, eine dauerhafte Brache an einer Stelle zu vermeiden, an der besonders viele Menschen regelmäßig vorbeifahren: auf dem Weg in den Borussia-Park.