Keramik in allen Formen und Farben
Mehr als 60 Aussteller haben auf Schloss Rheydt ihre Waren präsentiert.
Mönchengladbach. Es ist erstaunlich, wie kreativ die Töpfer immer wieder Neues entstehen lassen. Davon konnte man sich auch in diesem Jahr wieder beim Besuch des Töpfermarktes überzeugen, der am Samstag und Sonntag auf Schloss Rheydt stattfand. Mehr als 60 Aussteller hatten ihre irdenen Waren mitgebracht.
„Es war ganz schön schwer, das alles hier herunter auf die Turnierwiese zu tragen“, sagt Frouwien Soenveld, die mit Kacheln aus Wageningen in den Niederlanden nach Rheydt gekommen ist. Auf denen sind unter anderem verschiedene Singvogelarten meisterhaft dargestellt.
Obwohl der Strich so grob sein muss, dass Details nicht darstellbar sind, hat sie die wesentlichen Dinge in Haltung, Färbung und bei den Bewegungen des Fliegen so gut getroffen, dass es keine Verwechslungsmöglichkeiten gibt.
Auf ähnliche Art hat Marile Heinen aus Nettetal die Frauenskulpturen gestaltet. Teilweise sind dabei auch die Oberflächen so bearbeitet, dass sie wie verwitterte Steine wirken. Die Skulptur der stillenden Mutter identifiziert man als solche nicht anhand einer nackten Brust, sondern am unverwechselbaren Ausdruck. „Ja, ich mache fast nur Frauen“, sagt sie. „Das weiche Material entspricht den weiblichen Formen.“
Material, das sich auch zu Gebrauchskeramik formen lässt — von Vasen über Tassen und Kannen bis hin zu Blumentöpfen. Oder zu Schmuck. Ketten, deren Perlen in wunderbaren Farben erstrahlen, Ringe oder Broschen, die flach und rund faszinierende Muster zeigen.
Oder einfach kleine, witzige Figürchen wie die Glückspilze eines Keramikers aus Liedberg, unter deren Schirm Menschliches sprießt.
Auf ihre frisch geschlüpften Vögel gibt die Viersener Keramikerin Karin Lis eine „Schmunzelgarantie“. Sie kommen entweder als Herzensbrecher oder als Sternenfänger daher, mit einem Herz oder Stern im Schnabel.