Kiloweise Drogen und Waffen gehortet
Dealer muss sich vor Gericht verantworten.
Mönchengladbach. Bereits mit elf Jahren hatte der Angeklagte mit Haschisch angefangen. Als 15-Jähriger konsumierte er dann schon Amphetamine. Bereitwillig schilderte der mittlerweile 32-Jährige gestern vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts seine jahrelange Drogenlaufbahn. Zugleich gab er ohne Weiteres zu, auch immer wieder mit Drogen gehandelt zu haben.
Tatsächlich waren am 28. Mai bei einer Durchsuchung in mehreren Räumen im Rheydter Bungalow des Angeklagten 5,5 Kilogramm Cannabis, 4,5 Kilogramm Amphetamin, drei Kilogramm MDMA, 436 LSD-Trips sowie 3625 Ecstasytabletten gefunden worden. An dem Tag gelang dem Dealer zunächst die Flucht. Die Polizeibeamten hatten einen Postboten vorgeschickt, um den Angeklagten in Sicherheit zu wiegen. Doch der hatte die Polizeibeamten schon gesehen. „Man hat mir Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Aber ich konnte zunächst noch durch den Garten entkommen“, erinnerte sich der 32-Jährige.
Als Dealer hatte sich der 32-Jährige zu erkennen gegeben. Allerdings wollte er weder zu seinen Drogenlieferanten noch zu den auffällig hohen Drogenmengen eine Aussage machen.
Im Mai hatten die Polizeibeamten nicht nur die Drogen entdeckt. Sie fanden damals auch gefährliche Werkzeuge und Waffen in der Wohnung des 32-Jährigen. Griffbereit lagen eine Schreckschusspistole mit Munition, ein Luftgewehr mit Munition, mehrere Elektroschocker, mehrere Messer und ein Schlagring in den Räumen. An der Tür hing ein Baseballschläger. „Das ist doch nur ein Präsent aus Spanien“, erklärte der Angeklagte. Die gefundenen Werkzeuge und Waffen seien nur Sammelstücke und keineswegs zur Verteidigung gegen Angriffe gedacht. Nach dieser Erklärung beschloss das Gericht, die Polizeibeamten als Zeugen zu laden, die bei der Durchsuchung des Bungalows dabei waren.
Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem Gladbacher eine Neigung zu Drogen im Übermaß. Auch nach zwei Therapien und monatelanger Abstinenz sei der 32-Jährige immer wieder rückfällig geworden. Durch die frühe Drogensucht habe er bereits seine Ausbildungsstelle verloren. Der Gutachter empfahl, den Angeklagten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen. Der Prozess wird fortgesetzt.