Kinderlachen verbindet

Das Kinderfest des deutsch-türkischen Freundschaftsvereins war gut besucht.

Mönchengladbach. Die riesige Giraffenhüpfburg auf dem Gelände des niederrheinischen deutsch-türkischen Freundschaftsvereins (NTDF) an der Heppendorfstraße macht von Zeit zu Zeit den Eindruck, als wäre sie dem Ansturm auf Dauer nicht gewachsen. Hunderte Kinder tummeln sich rund um das Vereinshaus. Der NTDF hat zum internationalen Kinderfest eingeladen und Kinder und Erwachsene unterschiedlichster Nationalitäten sind gekommen.

"Seit unserer Gründung im Jahr 2003 richten wir jedes Jahr im April ein solches Fest aus", sagt Dr. Bünyamin Basibüyük, Vorsitzender und Gründer des Vereins. Der Chirurg lebt seit 32 Jahren in Deutschland und das Kommunikationsdefizit zwischen Deutschen und Türken habe ihn dazu bewogen, den Verein ins Leben zu rufen, sagt er.

Und das gelingt beim Kinderfest. Eltern und Großeltern sitzen an Tischen zusammen und genießen bei einem netten Gespräch und türkischen Spezialitäten das herrliche Wetter. Kathrin Herzog ist zum ersten Mal beim Kinderfest. Sie ist erst vor kurzem mit ihrer Familie von Essen nach Mönchengladbach gezogen. "Wir wohnen ganz in der Nähe und da dachte ich mir, dass sei ein guter Anlass, um die Nachbarn etwas besser kennen zu lernen. Außerdem sind viele Schulkameraden meines Sohnes auch hier." Auf der Bühne hat sich mittlerweile die Tanzgruppe des NTDF für ihren Auftritt bereit gemacht. Von Hip Hop bis Folklore bekommen die Zuschauer alles geboten.

Zirka 9000 Menschen mit türkischen Pass leben in Mönchengladbach. Es gibt rund 20000 Inhaber der doppelten Staatsbürgerschaft in der Stadt. Neben Koch- und Sprachkursen bietet der Freundschaftsverein Podiumsdiskussionen und gemeinsame Reisen an. Außerdem greift er Familien in Notlagen unterstützend unter die Arme.

Das Wort "Integration" mag Basibüyük nicht so gern. "Das klingt mittlerweile zu abgenutzt. Wir sprechen hier eher von Zusammenleben, einem Miteinander Hand in Hand." Mit dem Verein wollte er eine Brücke schlagen.

Das ist ihm gelungen. Rund 100 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile. Der Anteil an Deutschen und Türken ist ausgeglichen. "Im Vorstand sitzen sogar mehr Deutsche. Das Verhältnis ist fünf zu zwei", sagt er lachend.

Klaus Schmitz, Integrationsbeauftragter der Stadt , schätzt die Veranstaltungen des NTDF sehr, "weil sie eine gute Gelegenheit bieten, um miteinander ins Gespräch zu kommen und die Kontakte zu intensivieren. Eine gute Zusammenarbeit ist eine Bereicherung für beide Seiten."