Klimaschutzkonzept: Privat mehr Strom sparen
Klimaschutzkonzept liegt vor. Ein Manager soll kommen.
Mönchengladbach. Was man mit dem Klimaschutzkonzept anfangen kann und muss, steht noch nicht fest. Da waren sich die Mitglieder des Umweltausschusses einig. Immerhin steht die Stadt unter Nothaushalt. Und Klimaschutz ist eine freiwillige Leistung. Damit verbundene Kosten müssen erst von der Bezirksregierung genehmigt werden.
260 Seiten stark ist das Gutachten, dass die Firma pro:21 vorgelegt hat. Sie schlüsselt detailliert auf, wie die Ziele erfüllt werden können, die das Klimabündnis vorschreibt, dem Gladbach seit 2009 angehört. Der Kohlendioxid-Ausstoß pro Einwohner wurde von 1990 bis 2008 um drei Tonnen gesenkt, bis zum Jahr 2020 soll er um weitere 1,7 Tonnen sinken.
Bereits jetzt liegt Gladbach mit 7,6 Tonnen Kohlendioxid pro Einwohner im Jahr unter dem Bundesdurchschnitt mit zehn Tonnen. „Das ist schon mal eine gute Ausgangslage“, sagt Friedrun Rumpel von pro:21. Auch, dass die Stadt Ökostrom für die eigenen Gebäude nutzt, bringt ihr Lob ein, genau wie die Verringerung des Energieverbrauchs um neun Prozent in den Jahren von 1990 bis 2008. Der Kohlendioxid-Ausstoß sank in dieser Zeit nahezu um ein Viertel.
Es wird allerdings nicht reichen, wenn die Kommune mit ihren Einrichtungen spart. Schließlich verursacht sie weniger als drei Prozent der Emissionen in der Stadt. Auch die privaten Haushalte, Industrie und Gewerbe müssen mit ins Boot geholt werden. „Mehr Wohngebäude sollten verstärkt unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz saniert werden“, empfiehlt Rumpel.
Auch Energiesparen beispielsweise beim Einsatz von Elektrogeräten könne die Stadt den Zielen näher bringen. Dafür wäre eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit nötig. „Das gilt auch für den industriellen und gewerblichen Bereich“, sagt Barbara Weinthal vom Umweltamt.
Beim Thema Verkehr schlägt Rumpel ein Radwegenetz mit entsprechender Infrastruktur vor. Mobilitätsberatung für Schulen und Kitas sowie Unternehmer und Bürger werde weitere Fortschritte bringen. „Auch die Vernetzung von Maßnahmen wäre nötig und sinnvoll“, ergänzt Weinthal.
Sie empfiehlt dem Ausschuss die Einstellung eines Klima-Managers. Die Stelle würde drei Jahre lang zu 95 Prozent vom Land gefördert, 6000 Euro müsste die Stadt selbst aufbringen.