Mehr Platz für kleine Strolche
Bis 2013 soll es 1771 Plätze für Unter-Dreijährige geben. Das kostet 4,5 Millionen Euro.
Mönchengladbach. Sie sind geboren oder werden in den nächsten Monaten „erwartet“: In zwei Jahren sollen 5059 Mädchen und Jungen unter drei Jahren in Mönchengladbach zu Hause sein.
Ab dem 1. August 2013 haben diese Kinder einen Rechtsanspruch auf Betreuung in Kindertagesstätten und -pflege. Die Stadt geht von einer Nachfrage von 35 Prozent aus und plant daher, für diese Altersgruppe 1771 Plätze bereit zu halten.
Ob die Mönchengladbacher Eltern möglicherweise einen anderen Bedarf an U3-Betreuung haben, will der StadtFachbereich Kinder, Jugend und Familie in den nächsten Monaten erfragen.
Grundsätzlich gilt: „Das Ziel der ausreichenden Versorgung für Kinder unter drei Jahren ist zu erreichen. Die Stadt Mönchengladbach arbeitet seit einigen Jahren kontinuierlich an dem Ausbau“, sagt Volker Schaffrath (Fachbereich Kinder, Jugend und Familie).
2004 gab es im Stadtgebiet 54 Plätze, zurzeit sind es 1338 bei städtischen und freien Trägern. Um die Lücke bis 2013 ganz zu schließen, will der Fachbereich verschiedene Wege gehen.
Durch den Geburtenrückgang nimmt der Bedarf an Kita-Plätzen für die Drei- bis Sechsjährigen für die gesamte Stadt ab. Zurzeit liegt die Versorgungsquote bei 92,3 Prozent. 2013 soll sie 96,6 Prozent betragen.
Die so freiwerdenden Räume sollen dann den jüngeren Kindern zugute kommen: „Allerdings gehen wir bisher von einem Zweiraumprogramm in den Tageseinrichtungen aus“, sagt Schaffrath. Kinder ab vier Monaten brauchten jedoch einen eigenen Schlafraum und besondere Toiletten und Waschbecken.
An 26 städtischen Standorten würden entsprechende Räume angebaut. Neubauten für Plätze sind in Odenkirchen, Rheydt-West und Rheindahlen notwendig — und geplant. 4,5 Millionen Euro soll das kosten, wobei 3,4 Millionen Euro aus Landesfördergeldern stammen und damit ein Eigenanteil von 1,1 Millionen Euro für den städtischen Haushalt bleibt.
LENA steht für „Lernen und Erziehen nutzt allen“ — das in Mönchengladbach erarbeitete Konzept soll für den weiteren Lückenschluss sorgen. „Es steht für die qualitative Verbesserung von Tagespflege-Zusammenschlüssen“, sagt Jugenddezernent Michael Schmitz (CDU).
Bis zu neun Kinder unter drei Jahren werden von ausgebildetem Personal in Kleinkind-gerechten Wohnungen betreut. 13 Tagespflegestellen, die in Kooperation mit einer Kita arbeiten, sind bis 2013 vorgesehen.
Letzte Unsicherheiten bei der Ausbauplanung bleiben: Das Land will den Einschulungsstichtag wieder vom 31. Dezember auf den 30. Juni zurückverlegen. 500 Kinder zusätzlich müssten dann in den Kitas versorgt werden, heißt es.