Stadtmitte: Haus Westland - Neue Pläne
Politik will in diesem Jahr eine Entscheidung: Dienstleistungszentrum mit Geschäften?
Mönchengladbach. Das Haus Westland — es ist im Laufe der Jahre zum schäbigen Wahrzeichen geworden. Anläufe, hier ein neues Zentrum mit Büros, Läden, Hotel usw. aus dem Boden zu stampfen, sind kläglich gescheitert.
Die Politik will diesen Zustand nicht länger hinnehmen und ist nach WZ-Informationen aktiv geworden. Ziel: Abriss des so gut wie leer stehenden Citybaus aus den 1950er-Jahren, Errichtung eines „Dienstleistungszentrums“ mit Geschäften.
Ausgangspunkt der „aktuellen Überlegungen“ ist das Raumkonzept für die über 3000 Beschäftigten der Stadt. Es soll aufzeigen, wo die Stadtverwaltung weiterhin präsent ist und wo nicht. Derzeit sind viele Mitarbeiter über das Stadtgebiet dezentral verstreut — derartige Objekte, ob zur Miete oder im Eigentum, kosten. OB Norbert Bude (SPD) wollte dieses Raumnutzungs-Papier schon längst vorlegen. Hat er aber nicht.
Im neuen Zentrum könnten Bedienstete nicht nur Service-Aufgaben für die Bürger erledigen. Dem Vernehmen nach sollen hier auch die Stadttöchter Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG, Wirtschaftsförderung WFMG und die MGMG (Stadtmarketing) unterkommen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der EWMG, der SPD-Ratsherr Horst-Peter Vennen, kritisierte noch vor wenigen Tagen während einer EWMG-Pressekonferenz den „unhaltbaren Zustand“, der rasch beseitigt werden müsse. Gemeint: Die EWMG als vornehmlicher Grundstücksmakler der Stadt und die WFMG als Ansprechpartner u.a. für Investoren sind derzeit an der Flieth- und Regentenstraße untergebracht. Unter einem Dach könnte man effizienter und kostengünstiger arbeiten.
Wie der neue Westland-Komplex aussehen und was er kosten soll, ist offen. Im Moment werde gerechnet. Entscheidend ist der Ausgang mit Noch-Eigentümer Numisma. Das ist ein britischer Fonds, der sich von einem Münchner Büro vertreten ließ. Numisma hatte unlängst Neubau-Pläne fallen gelassen, weil man sich mit einem Westland-Langzeitmieter Stadtverwaltung nicht einig wurde, wie es hieß.
Haus Westland könnte neben dem Verwaltungsgebäude Oberstadt und dem Rathaus Rheydt der dritte große Stadtstandort werden. Nicht ausgeschlossen wird auch, dass eine Stadttochter das Millionen-Projekt verwirklicht. Oder ein privater Investor, der die Stadt als Großmieter langfristig bindet.