Schach-Stadtmeisterschaft: Stille Kämpfe in schwarz-weiß
Schüler messen sich bei der Stadtmeisterschaft im Schach. Unter ihnen sind große Talente.
Mönchengladbach. Lautes Gemurmel hallt durch die Kantine der Firma Schorch, in der die zweite Stadtmeisterschaft der Grundschulen im Schach stattfindet. Während im vergangenen Jahr nur fünf Mannschaften teilnahmen, sind es nun mit vierzehn schon deutlich mehr.
Schnell werden noch letzte Tipps ausgetauscht und die Gegner kritisch beäugt. Die Aufregung steht den Schülern der insgesamt elf teilnehmenden Grundschulen deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Zuordnung der Mannschaftspaarungen sorgt noch einmal für Chaos. Wettbewerbsteilnehmer verpassen ihren Aufruf oder sitzen am völlig falschen Ende der Kantine, aber schließlich sind alle da, wo sie hingehören, und kommen langsam zur Ruhe.
Jetzt ist es wichtig, sich voll zu konzentrieren. Ein letztes Mal werden die Eltern dazu aufgefordert, keine Tipps zu geben, damit alles fair zugeht. Eine Ermahnung, die bei dem ein oder anderen Elternteil, das sich im Gegensatz zu seinem Kind absolut nicht mit Schach auskennt, für Erheiterung sorgt.
Dann kann es endlich losgehen: Die Jungen und Mädchen liefern sich einen erbitterten Kampf. Und doch herrscht Ruhe. Denn hier ist allem voran der Kopf gefragt. ,,Schach ist genauso ein Sport wie Fußball es ist“, sagt Wilfried Pesch, Jugendwart des Rheydter Schachvereins. ,,Der einzige Unterschied besteht natürlich darin, dass Schach viel schwerer zu lernen ist. Aber dafür sind wir ja da“, sagt Pesch. Immerhin gehören acht der vierzehn Schach-AGs zum Verein.
Eine dieser AGs hat auch Joda Brüggen (9 Jahre) der Montessori Grundschule zum Schachspielen gebracht. Er ist nun seit einem dreiviertel Jahr mit Begeisterung dabei und hat sich „seit Tagen auf sein erstes richtiges Turnier“ gefreut. Auch Ann-Cathrin und Vivian (beide 10) der Grundschule Hockstein sind begeistert und können es sich gut vorstellen, dem Rheydter Schachverein beizutreten. ,,Aber nur wenn wir das zusammen machen“, fügt Ann-Cathrin ein wenig zögerlich hinzu.
Nach der ersten von insgesamt fünf Spielrunden erzählen die Grundschüler stolz von ihren Siegen, aber auch die Verlierer werden getröstet und wieder aufgebaut, so dass sie schon kurze Zeit später wieder mit ihren Mitstreitern lachen. Für ein „großes Talent“ hält Pesch vor allem Felix Dominik (8) der Gemeinschaftsgrundschule Windberg, der mehr als nur einen Sieg erringt. „Was heute zählt, ist aber der Mannschaftssieg“, sagt er.
Nach fünf gespielten Runden ist es schließlich geschafft. Mit 15.5 Punkten erringt eine der drei Windberger Mannschaften den Sieg und die Teilnehmer vergessen bei der Medaillenübergabe die Erschöpfung, die sich nach über drei Stunden voller Konzentration eingestellt hat.