Streit bei Salafisten?
Islamisten: Der Vorsitzende Ciftci verlässt den Verein.
Mönchengladbach. Muhamed Ciftci, einer der streitbaren Köpfe und Vorsitzender des Islamisten-Vereins „Einladung zum Paradies“ (EZP), legt innerhalb des EZP alle Ämter zum 31. März nieder. Er werde den vom Verfassungsschutz weiterhin beobachteten Verein „vollständig verlassen“, ließ er am Dienstag per e-Mail erklären. Als möglicher Nachfolger wird Sven Lau („Abu Adam“) gehandelt. Er ist 2. Vorsitzender. Ciftci sagt dazu: „Es kann sein, dass er es wird.“
In einer Mitgliederversammlung am 1. April wollen die, wie Ciftci sagt, „20 bis 30 aktiven Mitglieder“ den Nachfolger wählen.
Er werde weiterhin „religiös tätig sein“, sagt der Mann, der seine Braunschweiger Islamschule plus Moschee nach Eicken verlegen wollte. Mit diesem Projekt stockt es aber. Der Investor kommt wegen fehlender Baugenehmigungen durch die Stadt an der Eickener Straße nicht voran. Nach Fertigstellung — laut Vertrag offenbar Ende März — wäre der EZP eingezogen. Auch der (genehmigte) Abriss einer Tankstelle für Schule/Moschee stockt. Wegen „hoher Asbestbelastung“ schaltete sich die Bezirksregierung Düsseldorf ein.
Ciftci bestreitet, dass er sich zurückzieht, weil der EZP finanzielle Probleme habe und es in der führenden Prediger-Riege zu einem Zerwürfnis gekommen sei. „Ich bin beruflich sehr belastet und dauernd zwischen Gladbach und Braunschweig unterwegs. Da macht auch die Familie nicht mehr mit.“
Sollte Ciftci das tun, was er sagt, dann hätte der EZP nur noch einen offiziellen Standort — und zwar den in Eicken. Das bedeutet, dass SPD-Innenminister Ralf Jäger alleinig für das in Aussicht gestellte Verbot jener Islamisten-Gruppe zuständig ist, die einen Gottesstaat errichten will.
Die „Bürger für Mönchengladbach, Bürgerbewegung Eicken“ veranstaltet am 26. März eine größere Demo gegen die Salafisten. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Eickener Marktplatz. Sprecher Wilfried Schultz sagt der WZ: „Wir rechnen mit über 200 Teilnehmern.“