Krickenbecker Seen: Ein Schloss im Herzen der Natur

Die Krickenbecker Seen sind ein Besuchermagnet im Naturpark Schwalm-Nette.

Nettetal. Sie sind das Herzstück in einem der ältesten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens: die Krickenbecker Seen im Nettetaler Ortsteil Hinsbeck-Hombergen. Und mittendrin gibt es als Krönung noch ein geschichts-trächtiges Architektur-Juwel: Schloss Krickenbeck.

Seen, Sumpfgebiete, Wiesen und Wälder prägen das 1300Hektar große Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen, das es seit 1938 gibt. "Und das Tolle ist die wahnsinnige Vielfältigkeit", sagt Ansgar Reichmann, Leiter der 1988 gegründeten Biologischen Station Krickenbecker Seen. Als Beispiele nennt er Hangmoor, Heronger Buschberge, Bruchwälder und "vor allem viele alte Bäume".

Das Areal ist ein Publikums-Magnet. "An schönen Wochenenden gibt es mindestens 10000Besucher", schätzt Reichmann. Die machen sich auf zu den Rundwegen um die Seen, erklimmen die Hinsbecker Höhen mit dem Aussichtsturm auf dem Taubenberg oder wandern in Richtung Niederlande durch eine Heide-Landschaft.

Von der Anziehungskraft profitiert auch das 1996 eröffnete und 2005 großzügig erweiterte Infozentrum der Biologischen Station am Ufer des Hinsbecker Bruchs. Ende 2007 konnte dort der 250000. Besucher begrüßt werden.

Im Info-Zentrum geht es um die Geologie des Nettetals, die heimische Tier- und Pflanzenwelt, um ökologische Zusammenhänge und Naturschutz-Probleme. Zudem führt ein 32Meter langer Aussichtssteg hinaus aufs Hinsbecker Bruch. 4,35Meter über dem Wasserspiegel gibt es einen fantastischen Ausblick.

Doch so sehr man sich auch bemüht: Von diesem Punkt ist im Sommer von Schloss Krickenbeck, seit Anfang der 90er-Jahre Fortbildungs-Akademie der Westdeutschen Landesbank, nur die Turmspitze zu erspähen. Aber so ist das eben mit Edelsteinen: Sie funkeln gerne im Verborgenen. Genau wie das Wasserschloss, das Anfang des 12.Jahrhunderts erstmals erwähnt wurde. Und das ist durchaus Absicht.

Denn nicht nur Seminar-Teilnehmer sollen ihre Ruhe haben, sondern auch hochkarätige Gäste aus Politik und Wirtschaft, die dort immer wieder tagen. Eine Ausnahme gibt es nur beim "Tag der offenen Tür". Und da ist der nächste Termin in greifbarer Nähe: am 24.August von 11 bis 17Uhr wird das Tor am Nebeneingang geöffnet.