Lohn soll zum Leben reichen

Verdi-Chef fordert mehr Gehalt für Stadtmitarbeiter.

Mönchengladbach. Lohnverzicht im öffentlichen Dienst hilft dem maroden Stadthaushalt auch nicht. Das ist die Losung, mit der Verdi-Chef Frank Bsirske in der Personalversammlung der Stadt am Donnerstag in der Kaiser-Friedrich-Halle antrat. Damit will er die rund 1000 anwesenden Beschäftigten auf die Forderungen der Gewerkschaften für die diesjährigen Tarifverhandlungen einschwören.

„6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 200 Euro“, lautet die Erste. „Damit zielen wir auf die unteren und mittleren Einkommen.“ Es gebe immer mehr Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, deren Einkommen einfach nicht mehr zum Leben reiche. Auszubildende sollen mindestens 100 Euro pro Monat mehr und ihre Fahrtkosten zur Berufsschule erstattet bekommen. Außerdem sollen sie nach Abschluss ihrer Ausbildung mit einem unbefristeten Vertrag übernommen werden, wenn die Stadt bedarfsgerecht ausgebildet habe. Inzwischen ist jede vierte Stelle bei den Kommunen befristet.

Bsirske beobachtet, dass das Betriebsklima schlechter werde, was sich negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirkt. Das sieht auch Roswitha Mierbach, Personalratchefin der Stadt, bei der sie zirka 3000 bis 3500 Beschäftigte vertritt. Die setzen sich momentan mit dem Stellenplan auseinander. Danach sollen 57 Stellen eingespart und 127 neu eingerichtet werden. „Die werden unter anderem für die Betreuung der unter dreijährigen Kinder benötigt“, sagt sie. Hier verursache der Bund Mehrausgaben für die Kommunen, denen die Möglichkeit fehle, die Steuereinnahmen zu erhöhen. „Da sehe ich Spielraum bei der Vermögens- und Erbschaftssteuer“, sagt Bsirske, „da liegen wir unter dem Schnitt der übrigen Euroländer. boe