LVR will mit psychisch Kranken mitten ins Leben

Das alte Gesundheitsamt an der Gartenstraße soll für 3,2 Millionen Euro saniert werden.

Foto: Knappe

Mönchengladbach. Seit etwa zehn Jahren steht das alte Gesundheitsamt an der Gartenstraße 72 leer. Nun soll das Gebäude kernsaniert und zu einem tagesklinischen Zentrum für psychisch Kranke umgewandelt werden.

Rund 3,2 Millionen Euro wird das kosten, sagt Thomas Helgers, stellvertretender Pflegedirektor an der LVR-Klinik für Allgemeine Psychiatrie an der Heinrich-Pesch-Straße.

Die Einrichtung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) hat in der Klinik selbst 130 dauerbelegte Betten beziehungsweise Betreuungsplätze, 36 teilstationäre und noch einmal 42 Rehabilitationsplätze für psychisch Kranke in Odenkirchen.

Die 18 Tagesklinik-Plätze an der Brucknerallee sollen unter anderem an die Gartenstraße umziehen, wenn hier voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres alles fertig ist. „Wir wollen näher zu den Menschen kommen“, sagt Helgers. Der Trend gehe weg von großen Klinikgeländen. Man wolle den Menschen eine intensive psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung „gut erreichbar im Zentrum bieten“.

Das neue Gebäude, das die LVR-Klinik im vergangenen Herbst von der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG kaufte, sei für die Arbeit besser geeignet als das bisherige an der Brucknerallee 39. Gruppenangebote könnten auch zeitgleich umgesetzt werden. „Da muss niemand warten. Bisher hatten wir Raumnöte“, so Helgers. Es sei ein tolles Haus gewesen, hätte aber bald saniert werden müssen und trotzdem nicht modernen Konzepten genügen können. Gemeinsam mit den momentanen Nutzern des Bruckner-allee-Hauses habe man in Workshops erarbeitet, wie es am neuen Standort aussehen soll.

„Nach außen hin wollen wir auch modern und offen aussehen“, sagt Helgers. Der bisher graue Anblick soll durch viel Farbe ersetzt werden. Was die Nachbarn davon halten, hoffen er und seine Mitstreiter am Freitag kommender Woche zu erfahren. Um 16 Uhr beginnt eine öffentliche Info-Veranstaltung im ehemaligen Gesundheitsamt, zu der auch alle Nachbarn eingeladen sind.

Man wolle die Pläne dort auch deshalb vorstellen, weil Projekte wie das des LVR „sehr schnell Ängste schüren“, so Helgers. Er betont in diesem Zusammenhang, dass es sich bei den Menschen, denen bisher an der Brucknerallee geholfen wird, um Männer und Frauen mit Depressionen oder Angststörungen geht. Weitere 18 Plätze sollen von der gerontopsychiatrischen Klinik, die bisher noch auf dem Areal an der Heinrich-Pesch-Straße untergebracht ist, an die Gartenstraße wandern. Hier werden Menschen jenseits der 50 beispielsweise mit beginnender Demenz und der entsprechenden seelischen Belastung betreut.