Maria Hilf: Konzept nach Rheydter Vorbild

Innerstädtisches Grundstück soll sich mit viel Bürgerbeteiligung entwickeln.

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Mönchengladbach. Wenn in den nächsten Jahren das nächste innerstädtische Filetstück geplant wird, dann erinnert am Krankenhaus Maria Hilf samt Umfeld viel an Rheydt vor ein paar Jahren: Wie vor dem Start in das Rheydter Innenstadtkonzept soll auch beim Entwicklungsgebiet zwischen Staufenstraße, Barbarossastraße, Aachener Straße und Viersener Straße intensiv mit Bürgern über mögliche Entwicklungen gesprochen werden. Wobei neue Beteiligungsmodelle wie die mobile Denkfabrik des Masterplan-Vereins „MG 3.0“ integriert werden.

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Stadtplanungschef Jürgen Beckmann stellte in der gestrigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses allerdings klar, dass städtebauliche Vorgaben Voraussetzung sein müssen, um das Gespräch mit den Bürgern zu suchen und seine Anregungen einzuholen. Man dürfe die Bürgerbeteiligung nicht inflationär einsetzen, die Bürger nicht überfordern. „Stadtplaner und Politiker müssen im Vorfeld schon Ideen für die Fläche entwickeln. Denn es ist ein riesiges Areal, das in weiten Teilen für Bürger nicht einsehbar ist“, sagte Beckmann.

Mehr als 34 000 Quadratmeter macht das Gebiet aus, auf dem jetzt die Kliniken Maria Hilf stehen, deren Erbbaurechts-Vertrag bis 2051 läuft. Doch Maria Hilf will die Vereinbarung vorzeitig beenden, weil sie alle Einrichtungen von der Sandradstraße bis 2019 im Franziskushaus an der Viersener Straße konzentrieren will. Die Stadt hat in das Plangebiet das Gelände der Katholischen Hauptschule Stadtmitte (9000 qm) einbezogen, die frei wird. Auch das Verwaltungsgebäude Oberstadt, in dem sich Sozial- und Jugendamt befinden, gehört zum Gebiet, das überplant werden soll. Weitere Teile sind im Besitz von Privatleuten.

Das Reizvolle am Areal: Es liegt innerstädtisch, hat eine hervorragende Infrastruktur mit teilweise gut ausgebauten Straßen, Kindergärten, Schulen, Kirchen, soziale Einrichtungen. Mehrere attraktive Grünanlagen liegen in der Nähe: Bunter Garten, Geropark, Sonnenberg, Brandtsgarten und Museumsgarten. Der Fahrplan umfasst fünf Verfahrensschritte und ist bis Ende 2019 konzipiert. Die ersten, die Machbarkeitsstudie und die Analyse, liegen jetzt vor. Vermutlich im Herbst kommt der erste Teil der Bürgerbeteiligung.

Es gibt eine Zukunftswerkstatt, die mobile Denkfabrik wird eingerichtet: Meinungen der Gladbacher, was sie sich für das Plangebiet wünschen, werden eingeholt. Dann wird ein Konzept erarbeitet, das aus Analyse und der Bürgerbeteiligung eine Marschrichtung vorgibt. Diese wird die Leitlinie für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb: Externe Planungsbüros erarbeiten ein städtebauliches Konzept, die Ergebnisse des Preisträgers werden am Ende den Bürgern vorgestellt. Das ist für Ende 2016 vorgesehen.

Bis das städtebauliche Konzept allerdings Planungsrecht wird, vergehen vermutlich weitere zwei Jahre. Ab 2019 sollen vorhandene Gebäude, die nicht unter Denkmalschutz stehen, abgerissen werden. Knackpunkt ist ein Bunker, der sich unter der Freifläche zum Krankenhaus befindet — alleine sein Abbruch wird vermutlich deutlich über drei Millionen Euro kosten. Die EWMG wird die Baufelder vermarkten.