Mehr Präsenz: Polizei kämpft gegen nächtliche Kriminalität

20 Männer in Gewahrsam, mehrere Platzverweise und etliche verhinderte Körperverletzungen — so lautet die Bilanz des Wochenendes mit verstärktem Polizeieinsatz.

Foto: Screenshot Überwachungskamera

Noch ist es ein Modellversuch: Die Mönchengladbacher Polizei will am Wochenende, speziell in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag, in der Altstadt mit deutlich mehr Kräften Präsenz zeigen. Dafür wurden eigens die Schichtpläne umgearbeitet. Am vergangenen Wochenende gab es die Premiere und gleich einen Erfolg: Mehr als 20 Männer wurden in Gewahrsam genommen, und mit Hilfe der Videobeobachtung konnten Eingreifkräfte mehrfach sehr schnell nach bereits vollendeten oder sich anbahnenden Körperverletzungsdelikten eingesetzt werden.

Nach den Vorfällen in Köln in der Silvesternacht waren auch die Antänzer im besonderen Visier der Polizei. Sie sind fast jedes Wochenende in Mönchengladbach unterwegs, um insbesondere betrunkene Altstadtbesucher zu bestehlen.

Um an ihre Beute zu gelangen, tanzen sie ihre Opfer an und umarmen sie, um sie abzulenken, wenn sie Portemonnaie und Handy aus der Tasche ziehen. Zu sexuellen Übergriffen ist es dabei laut Polizeisprecher in Mönchengladbach aber bisher noch nie gekommen. 90 Prozent der Geschädigten seien Männer.

Am Samstagabend trafen Einsatzkräfte elf Männer am Platz der Republik, von denen sie wussten, dass sie zur hiesigen Antänzer-Szene gehören. Die jungen Männer, überwiegend Algerier und Marokkaner, randalierten und verschmutzten das Bahnhofsgelände. Polizeilichen Anweisungen widersetzten sie sich, so dass sechs von ihnen zur Gefahrenabwehr in Polizeigewahrsam eingeliefert werden mussten. Fünf weitere erhielten Platzverweise.

Ebenfalls am Samstagabend bemerkten Einsatzkräfte am Alten Markt in Höhe der Waldhausener Straße drei Männer, die dort vor einem Schnellimbiss erheblich randalierten, indem sie Personen und gegen Scheiben schlugen. Sie leisteten den einschreitenden Beamten massiven Widerstand. Die drei Männer kamen in Polizeigewahrsam.

In der Nacht zu Samstag kam es gegen 2.30 Uhr außerdem zu einer Schlägerei zwischen mindestens zehn Männern auf dem Kapuzinerplatz. Die eingesetzten Beamten wurden auch hier von drei Männern angegriffen und massiv beleidigt.

Die drei Tatverdächtigen, Deutsche im Alter von 17, 32 und 40 Jahren, wurden ebenfalls in Polizeigewahrsam eingeliefert. Gegen sie wird ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Wie Polizeipräsident Mathis Wiesselmann erklärte, ist der Modellversuch mit der verstärkten Polizeipräsenz zunächst bis Mai geplant. Das Resümee des ersten Wochenendes falle sehr erfolgreich aus.