Mehr Sportangebote für Senioren

Die Initiatoren von „Älterwerden im Quartier Eicken“ wollen den Stadtteil altersgerechter gestalten. Die Bürger können mitwirken.

Mönchengladbach. Von den 14 000 Menschen, die in Eicken leben, sind 2594 bereits 65 Jahre oder älter. Die Hälfte der Senioren ist zwischen 70 und 80 Jahre alt. „Unser Ziel ist es, dass diese älteren Menschen so lange wie möglich zu Hause in vertrauter Umgebung leben können“, sagt Helmut Wallrafen-Dreisow.

Der Geschäftsführer der städtischen Sozial-Holding, die unter anderem ein Seniorenheim in Eicken betreibt, ist daher Mitinitiator eines Pilotprojekts, das den Mönchengladbacher Stadtteil zu einem altersgerechten Wohnquartier machen will.

Dazu kommen 50 000 Euro für ein halbes Jahr vom NRW-Ministerium für Pflege und Alter — eine Finanzspritze, die für nachhaltige Strukturen sorgen soll. „Der Stadtteil wurde ausgewählt, weil das Quartier bereits über ein gut funktionierendes Netzwerk verfügt“, erklärt Wallrafen-Dreisow.

Im Mittelpunkt stehen die regelmäßig stattfindenden „Eickener Gespräche“. Darüber hinaus gibt es seit fast 40 Jahren den Verein Aktive Senioren mit 140 Mitgliedern, der sich ebenso an dem Projekt beteiligt wie das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik und der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband (REHDV).

Der Ausbau der bestehenden Netzwerkarbeit ist eine der drei Säulen, auf denen sich das Projekt „Älter werden im Quartier Eicken“ stützen könnte. Hinzu kommt die Säule „Gesundheit“. Hier wird etwa der Aufbau einer zweiten Sportgruppe in der „Muckibude“ des Altenheims und einer Seniorengymnastikgruppe angedacht.

Die dritte Säule soll die Mobilität alter Menschen in ihrem alltäglichen Wohnumfeld stärken. Dazu passe die aktuelle Rückbesinnung des Einzelhandels „auf den wohnortnahen Einkaufsmarkt in kleinerem Format“, sagt Peter Achten.

Der REHDV-Geschäftsführer könnte sich als Angebot der Dienstleister einen Hol- und Bringservice oder einen Einkaufscoach vorstellen, der Senioren unterstützt. Außerdem möchte der REHDV an Geschäfte im Quartier Gütesiegel für besonders „generationenfreundliches Einkaufen“ vergeben, so Achten. Am 10. Januar treffen sich die Eickener Einzelhändler im Theater im Gründungshaus (TIG), um weitere Ideen auszutauschen.

Ebenso ergebnisoffen arbeitet das Dortmunder Fraunhofer Institut am Pilotprojekt mit. Es entwickelt seit zehn Jahren Techniken, die das Leben beim Älterwerden leichter machen.

Dazu gehören etwa Fernsehprogramme, die spezielle Infos für Senioren senden, altengerechte Handys und Computer, die den Kontakt nach außen aufrecht halten, oder Sicherheitssysteme im Haushalt, die zum Beispiel bei zu langer Nutzung automatisch den Herd abstellen. Welche technischen Hilfen sich für das Quartier Eicken eignen, will das Institut gemeinsam mit den Menschen vor Ort erforschen.