Millionen für den Brandschutz

Sofort müssten 733 000 Euro fließen, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Insgesamt sind 7,2 bis 9,2 Millionen nötig.

Mönchengladbach. Saniert werden muss die Stadthalle Rheydt, so viel steht fest. Denn der Brandschutz des Hauses an der Odenkirchener Straße entspricht nicht mehr den Anforderungen. Seit dem aufwändigen Umbau in den 80er Jahren ist in den Bau so gut wie nichts investiert worden. Seinerzeit kosteten die bauliche Veränderung und die Sanierung 35 Millionen Euro.

Aktuell hat nun ein externes, von der Stadtverwaltung beauftragtes Ingenieurbüro ein Gutachten vorgelegt. Dort steht aufgelistet, was sofort gemacht werden muss. "Sonst müsste das Haus geschlossen werden", sagt Pressesprecher Wolfgang Speen. Diese Art "lebensrettender Sofortmaßnahmen" kostet 733 000 Euro und ist tatsächlich nur dafür gedacht, den Spielbetrieb nicht einstellen zu müssen. Teuerster Faktor ist eine Hauslautsprecheranlage, um Besucher in Notfällen zu informieren. Sie kostet 331 500 Euro.

In der Spielpause in den Sommerferien kann gearbeitet werden, sobald der Stadtrat das Geld im Haushalt bereit stellt. Bei den Sofortmaßnahmen darf es laut Gutachten nicht bleiben. "Denn neben der ersten Sofortsanierung muss es mindestens eine weitere geben, um auch dauerhaft das Theater nutzen zu können", so Speen.

Die kleinste Variante, die etwa neue Brandschutztüren enthält, kostet - inklusive der 733 000 Euro teuren Sofortmaßnahme - mindestens 7,2 Millionen. Dann darf das Haus aber auch in Zukunft nur von 1850 Besuchern genutzt werden. "Diese Möglichkeit ist auch deshalb nicht sinnvoll, weil nur die minimalsten Auflagen erfüllt werden und wir in einigen Jahren erneut vor einer Modernisierung stünden", sagt Speen.

Um künftig bis zu 4500 Besucher ins Haus lassen zu dürfen, müssten auch das Foyer und die Wandelhalle im Obergeschoss Brandschutz-Einrichtungen bekommen. Werden auch dafür nur die geringsten Anforderungen erfüllt, kostet dies neun Millionen Euro (inklusive der 733 000 Euro). "Noch mehr Sicherheit für die Besucher gibt es laut des vorliegenden Gutachtens, wenn wir das Treppenhaus in einen feuersichern Glaskasten packen, breitere Fluchttüren einbauen und eine Sprinkleranlage installieren", so Speen. Die Kosten würden dann auf bis zu 9,2 Millionen Euro steigen.

Darüber, welche Art von Brandschutz die Stadt will, die kleine Lösung für 1850 Besucher, die mittlere für 4500 mit der Grund-Brandschutzsicherung oder die große Lösung mit den höchsten Sicherheitsreserven, muss der Rat entscheiden. Die Politiker werden sich in einer der nächsten Sitzungen Ende Mai/Anfang Juni damit besschäftigen. Allerdings mit dem Wissen, dass die Stadt völlig pleite ist. Weitere Sanierungs- als die "Notmaßnahmen" sollen Anfang 2009 beginnen und 18 Monate dauern. So lange bliebe das Theater geschlossen.