Modeschüler zeigen ihre Kollektionen
Heute Abend gibt es ab 19.30 Uhr eine große Show in der Kaiser-Friedrich-Halle.
Der Stresspegel dürfte ganz schön hoch sein. Denn ein Jahr lang haben sich die Modeschüler am Maria-Lenssen-Berufskolleg auf den heutigen Tag vorbereitet. Sie haben gecastet, genäht, kreiert, entworfen, organisiert, geschminkt und gestylt — und dann noch geprobt, geprobt und noch mal geprobt. Das Ergebnis wird heute Abend ab 19.30 Uhr auf dem Laufsteg in der Kaiser-Friedrich-Halle zu sehen sein.
„Marias Kleiderschrank #01“ heißt die Show, für die Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners die Schirmherrschaft übernommen hat und die nicht nur Mode beinhaltet, sondern auch ein Rahmenprogramm mit Musik und Tanz. Moderatoren, Sänger und Tänzer sind übrigens auch vom Maria-Lenssen-Berufskolleg.
Die Schule scheint eine Talentschmiede zu sein. Der Titel der Show ist bewusst gewählt. „Erstens wollten wir nicht die 100 000. Fashion-Show“, sagt Christiane Postler, an der Modeschule Abteilungsleiterin Bekleidung. Zweitens wolle man nicht nur Neues präsentieren, sondern sich auch bewusst an die eigene Tradition und damit an die Namensgeberin der Schule „Maria Lenssen“ lehnen. Für das Plakat zur Modenschau wurde per Casting eine neue „Maria“ gesucht und gefunden. Die neue Maria heißt eigentlich Chiara. Aber mit ihrer Schule kann sie sich durchaus identifizieren, und dass sie als Model heute mit auf den Laufsteg darf, freut sie. Nervös ist sie allerdings auch, wie sie zugibt.
Gestern musste noch das Foyer der Schule als Catwalk herhalten. Chiara, Viviane, Christina, Anneke und Zerim übten ihren Auftritt in Schwarz. Die dunklen Abendkleider sind alle von Modeschülern in der Oberstufe entworfen und genäht worden, wie überhaupt alles Präsentierte in Eigenproduktion entstand: Kleider aus Neopren, aus Papier, aus Gardinen, aus Schallplatten. Aber die Zuschauer werden heute Abend nicht nur Dinge sehen, die hip, verrückt und abgefahren sind oder ausschließlich die Größe 36/38 haben. „Wir haben auch Kleidung dabei, die jeder tragen kann. Denn bei uns müssen die Schüler alles lernen, dazu gehört auch, Blusen und Röcke aus Stoff zu nähen. Und wir haben auch Models dabei, die maßgeschneiderte Kleidung in größeren Größen tragen“, sagt Christiane Postler.
Für die schönste Kollektion von den Modeschülern gibt es heute Abend einen Preis. Wer ihn bekommt, wird natürlich noch nicht verraten. Christiane Postler freut sich auch darüber, dass es für die große Show viel Unterstützung von Eltern und in Gladbach ansässigen Unternehmern gibt. Stylist Martin Leu, der schon häufiger bei Fashion Weeks dabei war, sorgt zum Beispiel für ein optimales Aussehen der Models. Und auch beim Bau des Kulissen-Kleiderschranks, aus dem heute Abend ebenso alte Kollektionen aus dem Archiv der Schule noch einmal hervorgezogen und ins Rampenlicht gerückt werden sollen, gab es Hilfe von außen.
Bis jetzt sind bereits knapp 600 Karten für „Marias Kleiderschrank #01“ verkauft, einige wenige gibt es noch an der Abendkasse, „aber man muss sich schon beeilen“, sagt Christiane Postler.