In Mönchengladbacher City Polizei will für friedliche Demos sorgen

Mönchengladbach · „Mönchengladbach steht auf“ kündigt 800 Teilnehmer an.

. Bei Kundgebungen und Demonstrationen in der Gladbacher City werden Sonntagnachmittag nach Schätzung der Polizei etwa 1000 Menschen auf den Beinen sein. Ein starkes Aufgebot an Polizisten soll dafür sorgen, dass die Aktionen friedlich bleiben. Auseinandersetzungen zwischen Lagern, die die Polizei nach eigener Begrifflichkeit dem „rechten“ und dem „bürgerlich/linken“ Spektrum zuordnet, sollen verhindert werden. Angekündigt sind Aufzüge und Kundgebungen insbesondere am Europaplatz und am Platz der Republik. Die Demo-Gruppen sollen durch Hauptbahnhof und Bahnlinie getrennt sein.

Ratsherr Dominik Roeseler, der im jüngsten Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen als „langjähriger Rechtsextremist“ bezeichnet wird, hat für 14 Uhr zu einer Demo aufgerufen. Zunächst hatte er sie unter das Motto „Fremde Täter. Einheimische Opfer. Stoppt die Gewalt! In NRW und Deutschland“ gestellt und als Anlass auch den Tod eines Achtjährigen genannt, der in Frankfurt vor einen Zug gestoßen wurde. Der Tatverdächtige in diesem Fall, ein Afrikaner, ist vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Inzwischen trägt die Demo nur noch den Titel: „Stoppt die Gewalt! In NRW und in Deutschland“.

Auf der Facebook-Seite von Roeselers Verein „Mönchengladbach steht auf“ ist von 23 Gruppierungen und insgesamt 800 Teilnehmern die Rede, die sich der Demo anschließen wollen. In einem Internet-Video hat sich Hogesa-Mitgründer Roeseler dagegen verwahrt, als „rechtsextrem“ eingestuft zu werden.

Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ geht am Sonntag ebenfalls auf die Straße – ab 13 Uhr unter dem Titel „Den Nazis in die Suppe spucken“. Der Fall des Achtjährigen werde instrumentalisiert, um „rassistische, sexistische und faschistische Positionen“ zu verbreiten, schrieb das Bündnis Mitte August auf seiner Facebook-Seite.

Wegen der Demos, sagt die Polizei, sei am Sonntag mit „deutlichen Einschränkungen im innerstädtischen Straßenverkehr“ zu rechnen. Sie bittet insbesondere Autofahrer, am Sonntag die Gladbacher City zu meiden, und will via Twitter aktuell informieren. Unter Tel. 02161/290 wird ein Bürgertelefon eingerichtet. hh/cka

(hh/cka)