Baustelle in Mönchengladbach Der Abbruch des Einsturzhauses hat begonnen
Mönchengladbach. · Gut einen Monat nach dem Einsturz der Giebelwand in eine benachbarte Baugrube werden die Reste nun abgetragen.
Der Einsturz der einen Hauswand ging ganz schnell vor gut einem Monat an der Viersener Straße. Nun folgt der Rest des Hauses, das Mitte Februar akut einsturzgefährdet war. Die Abbrucharbeiten des einst denkmalgeschützten Wohnhauses Viersener Straße 147 haben am Montag begonnen. Zumindest waren Bauarbeiter mit vorbereitenden Arbeiten beschäftigt. Ein Bagger war daran beteiligt, Planer diskutierten über die Entwicklung der Baustelle. Die eigentlichen Abbrucharbeiten sollten am Dienstag beginnen – und sie sollen drei Wochen dauern.
Es war am Mittwoch, 12. Februar, als sich vormittags plötzlich Risse durch die Fassadenfront zogen. Anwohner berichteten von einem lauten Knall. In aller Eile verließen sie das Haus und ließen alles zurück. Vier Bewohner waren betroffen. Ihr gesamtes Hab und Gut blieb im Haus, dessen eine abgesackte Hauswand in die benachbarte Baugrube gestürzt war. Zwei Tage später fraß ein Bagger das Haus Stück für Stück ab, bis die Sicherheit wieder hergestellt war. Zwischendurch versuchte der Baggerführer das Wichtigste der Anwohner aus der einsturzgefährdeten Ruine zu angeln.
Unterschiedliche Spendenaktionen erbrachten mehrere Tausend Euro Soforthilfe für die betroffenen Anwohner. Seither steht noch etwa die Hälfte des Gebäudes, und das wird nun von zwei Hubsteigern aus „händisch“ von Bauarbeiten abgebrochen. „Der Abbruch erfolgt kleinteilig und schrittweise je Geschoss im Wechsel mit den dafür erforderlichen Sicherungsmaßnahmen für die gemeinsame Hausabschlusswand“, sagte Stadtsprecher Mike Offermanns. Die Arbeiten müssen vorsichtig erfolgen, um keinen weiteren Schaden am ebenfalls denkmalgeschützten Nachbarhaus zu riskieren.
Viersener Straße soll möglichst schnell einspurig befahrbar sein
Seit dem Absacken der Hauswand ist die Straße für den Verkehr voll gesperrt. Das soll sich aber in Kürze ändern: „Die Viersener Straße soll so schnell wie möglich einspurig mit Ampelschaltung wieder freigegeben werden“, sagte Offermanns. „Im Moment gehen wir davon aus, dass im Laufe der Woche die Straße wieder einspurig befahrbar ist.“
Unterdessen ist die Frage, warum die Giebelwand in die Baugrube abgesackt ist, weiter offen. Dies müssten Hauseigentümer und Bauherr klären, um Schadenersatzansprüche gelten zu machen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Woche nach dem Einsturz eine Prüfung angekündigt, ob ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden muss.
Auch offen ist noch die Frage, ob der von der Stadt im Eilverfahren aufgestellte Bebauungsplan rechtens ist. Eine Anliegerin hatte gegen die erteilte Baugenehmigung für den Wohn- und Geschäftskomplex geklagt. Daraufhin begann die Stadt vorsichtshalber, einen identischen Bebauungsplan im Normalverfahren aufzustellen.