Fußball VfR-Chef Boortz plädiert für Abbruch der Saison

Trainiert wird beim Fischelner Fußball-Landesligisten nicht mehr.

 Ralf Boortz (l.) übernahm das Amt des Vereinsvorsitzenden des VfR Fischeln im März 2019 von Thomas Schlösser (r.).

Ralf Boortz (l.) übernahm das Amt des Vereinsvorsitzenden des VfR Fischeln im März 2019 von Thomas Schlösser (r.).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Dem VfR Fischeln geht es derzeit nicht anders als allen anderen Fußballvereinen in Krefeld. Das Vereinsleben auf und neben dem Platz ist wegen der aktuellen Gesundheitslage stillgelegt. Am vergangenen Freitag sagte der Verein die Jahreshauptversammlung ab. Der Fußballverband Niederrein hat beschlossen, den Spielbetrieb erst einmal bis zum 19. April auszusetzen. Nur in der Führung des VfR wird noch gearbeitet. Vorsitzender Ralf Boortz hat Verständnis für die Maßnahmen: „Da spielt das Sportliche momentan keine Rolle mehr. Die Gesundheit geht vor.“

Das haben auch die Landesliga-Fußballer zu spüren bekommen. Training findet bis zum 19. April nicht mehr statt. Boortz geht nicht mehr davon aus, dass die Mannschaft bis zum Sommer noch einmal zusammenkommt: „Es ist unabdingbar, dass die gesamte Saison als beendet erklärt wird“, sagt der VfR-Boss: „Alles andere wäre nicht zumutbar.“ Eine Verlängerung oder gar eine Verdichtung des Ligabetriebs, also englische Wochen in Serie, um die restlichen elf Spieltage bis Ende Mai nachzuholen, lehnt auch Obmann Ralf Rusbült ab: „Die Mannschaften können teilweise fünf Wochen nicht trainieren. Die Verletzungsgefahr wäre dann sehr hoch.“

Nach derzeitigem Stand liegt der VfR Fischeln in der Landesliga auf einem Abstiegsplatz. Die Macher an der Kölner Straße setzen daher darauf, dass der Fußballverband sich ein Beispiel an der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nimmt und die Spielzeit nicht wertet: Keine Absteiger, dafür aber die Aufsteiger belohnen, so sieht es Rusbült. „Dann spielen wir im August halt mit ein oder zwei Mannschaften mehr in der Liga.“

Fischelner Spieler könnten individuell laufen gehen

Die Spieler von Trainer Karl-Heinz Himmelmann können entscheiden, ob sie individuell laufen gehen und sich fit halten für einen Tag X, den es aus Sicht der Führung aber nicht geben soll. „Für uns ist die Saison eigentlich gedanklich schon abgeschlossen“, sagt Boortz: „Wichtig ist erst einmal, dass unsere Gesellschaft in Ordnung kommt. Erst dann kommt der Fußball. Es ist ja auch nur ein Spiel.“

Was aber weitergeht, ist die Kaderplanung. 13 Zusagen hat der VfR bereits für die erste Mannschaft für die kommende Saison. Die Spieler haben ihr Ja-Wort unabhängig der Spielklasse. Am Wochenende führte Rusbült noch Gespräche mit externen möglichen Neuzugängen. Sie ins Probetraining einladen, ist jetzt allerdings auch nicht mehr möglich. Am 20. Juni will der VfR Fischeln sein Jubiläum im 100. Jahr des Bestehens feiern. Doch notfalls müsse auch dieser Termin verschoben werden. „Wir werden keine Bocksprünge machen“, sagt Boortz.