Stadt rechnet mit Förderzusage 130 Jahre alte Brücke: Neubau scheint am günstigsten

Gladbach. · Stadt hat positive Signale für Fördergelder erhalten und plant einen Architektenwettbewerb.

Die Brücke Bettrather Straße (dahinter: Viersener Straße) ist wegen des dringenden Sanierungsbedarfs seit bereits zwei Jahren für den Autoverkehr gesperrt.

Foto: Maximilian Krone

Sie gehört mit fast 130 Jahren zu den ältesten Brücken in Mönchengladbach, spannt sich mit gemauerten Rundbögen markant über die Hermann-Piecq-Anlage. Doch die Brücke Bettrather Straße ist auch sanierungsbedürftig. Rund zwei Millionen Euro würde eine Instandsetzung nach Angaben der Stadtverwaltung kosten, zwischenzeitlich war sogar von 2,6 Millionen Euro die Rede. Städtische Experten und die Groko aus CDU und SPD plädierten deshalb für den Abriss. Autoverkehr, Fußgänger und Radfahrer sollten auf die benachbarte Brücke Viersener Straße ausweichen.

Doch das stieß bei Bürgern und Teilen der Politik auf Widerstand, sie sahen die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger auf der Viersener Straße nicht gewährleistet, auch weil Schulkinder den Weg nutzten. Schließlich sollte geprüft werden, ob die Brücke Bettrather Straße für Fußgänger und Radler bleiben kann und womöglich auch Fördergelder fließen werden. Nun gibt es offenbar positive Signale. „Wir haben Hinweise, dass eine Förderzusage kommt“, sagte Straßenbau-Leiter Frank Gauch jetzt im Bauausschuss. Man hoffe, die Zusage noch dieses Jahr zu erhalten. Dabei geht er von Kosten in Höhe von drei Millionen Euro aus, der Eigenanteil für die Stadt würde bei einer Million Euro liegen. Planungsdezernent Gregor Bonin betont jetzt, schon immer eine Fuß- und Radwegbrücke an dieser Stelle für richtig gehalten zu haben, und will einen Architektenwettbewerb für den Neubau starten. „Das passt gut zum Maria-Hilf-Areal.“

Gauch führte im Gremium auch die Kosten für die anderen Varianten auf: Eine Sanierung würde die Stadt demnach zwei Millionen Euro kosten und hätte eine Nutzungsdauer von 40 Jahren, beim Neubau wären es den Angaben zufolge 80 Jahre. Aufgeführt wird auch eine temporäre Behelfsbrücke, die vom Technischen Hilfswerk gemietet würde. Auf zehn Jahre lägen die Kosten bei 1,4 Millionen Euro, die die Stadt alleine tragen müsste. Der Neubau mit Förderung wäre somit am kostengünstigsten. Bei positivem Bescheid soll 2020 der Wettbewerb laufen. Ein Abriss und anschließender Neubau wären aber erst nach der Sanierung der Brücke Viersener Straße möglich. Sie wäre während der Bauzeit auch die Ausweichroute für Fußgänger und
Radfahrer.