Müllproblem in Mönchengladbach Wilder Müll lockt Ratten an

Mönchengladbach. · Unbekannte entsorgen regelmäßig Restmüll an Containern. Die Altpapier- und Altglascontainer Großheide hat die Mags nun verlegt.

Das Schild steht dort, wo bis vor wenigen Tagen Container zu finden waren.

Foto: Andreas Gruhn

Wilder Müll an den Altglas- und Altpapiercontainern ist in Mönchengladbach ein großes Problem. Nun greift die zuständige Stadttochter Mags zu drastischen Maßnahmen: Der Container-Standort Großheide wurde aufgelöst. Grund ist die andauernde Verunreinigung, weil Unbekannte dort Sperrmüll und Restmüll entsorgt hatten. Daraus habe sich an der Stelle ein Rattenproblem entwickelt, wie Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen sagte.

Die Container von Großheide wurden einige Hundert Meter weiter an dem bestehenden Standort an der Kärntner Straße aufgestellt. Dort bleiben sie nun auch vorerst, während am alten Standort nun die Rattenbekämpfung anlaufen soll. Am bisherigen Standort ist der Boden nicht asphaltiert, und die Container grenzen direkt an dichtes Gebüsch und ein Waldstück. Das haben Ratten gerne, und das macht die Rattenbekämpfung, für die die Stadt zuständig ist, etwas komplizierter. „Wir werden die Situation in den kommenden Monaten beobachten und dann entscheiden, ob die Container zurückkehren an den alten Standort“, sagte Anne Peters-Dresen und betonte: „So lange Müll, insbesondere Restmüll, in und an den Containern entsorgt wird gibt es auch ein Rattenproblem.“ Auch wenn der neue Standort an der Kärntner Straße bei den „ehrlichen“ Nutzern wegen der Nähe zur Fahrbahn, die auch von Bussen genutzt wird, nicht gut ankommt: Sie werden sich daran gewöhnen müssen.

Jeder Standort wird
einmal am Tag angefahren

Wilder Müll an Containern wie an der Egerstraße ist ein großes Problem.

Foto: GEM

Wilder Müll gehört an den insgesamt rund 140 Standorten für Papier- und Glascontainer aber zum Standard. Jeder Standort wird mindestens einmal am Tag angefahren und von den Mitarbeitern der Mags und der Tochter GEM gereinigt, einige besonders problematische Standorte sogar mehrfach am Tag. Oftmals finden die Mitarbeiter ganze Berge von illegal entsorgtem Müll vor und entsorgen sie. Und trotzdem türmen sich wenige Stunden später Essensreste, Elektrogeräte oder andere ausrangierte Waren an den Stellen. Der Standort Egerstraße erreichte unter dem Stichwort „Gruby“ im Internet bereits lokale Berühmtheit. Über Facebook wird sein Vermüllungsgrad veröffentlicht.

37 problematische Standorte hat die Mags nun mit Aufklebern ausgestattet, die darüber informieren, was in einem Container entsorgt werden darf, eben nur Papier, Kartons und Pappe. Die neuen Schilder sind auf Deutsch, Bulgarisch, Arabisch, Türkisch und Englisch verfasst. Dazu gehören zum Beispiel die Container an der Egerstraße, an der Gracht, an der Monschauer- und Immelmannstraße. „Die GEM-Mitarbeiter beobachten nun, ob sich die Situation an den Containern ändert“, sagte Peters-Dresen. „Es ist durchaus denkbar, die Aufkleber an allen Containern im Stadtgebiet anzubringen.“ Außerdem observieren die Mülldetektive weiter regelmäßig Container, um Müllsünder zu erwischen. Bis Mitte des Jahres hatten die Fahnder bereits 1700 Einsätze zu verzeichen. In diesem Zeitraum haben die Mülldetektive 84 unrechtmäßige Entsorgungen beobachtet und entsprechende Verfahren eingeleitet.