Nach 15 Jahren Wartezeit in Mönchengladbach Endlich Aufzüge im Hauptbahnhof Rheydt

Rheydt · Der barrierefreie Umbau ist endlich abgeschlossen – nach 15 Jahren Wartezeit.

Zwei Aufzüge bringen Reisende jetzt zu den Bahnsteigen.

Foto: DB AG/Patrick Reh

Menschen mit Gehbehinderung, Familien mit Kinderwagen, Fahrgäste mit schwerem Gepäck – für sie alle war es bisher nur schwer möglich, im Hauptbahnhof Rheydt auf die Bahnsteige zu gelangen und in die Züge zu steigen. Das ist nun vorbei. Nach vielen Jahren Wartezeit ist der Einbau von zwei Aufzügen nun abgeschlossen. Das teilte die Deutsche Bahn AG am Freitag mit. Die Aufzüge führen zu den Bahnsteigen 2/3 und 4. Am Bahnsteig an Gleis 4 hat die Bahn zudem zwei neue Wetterschutzhäuser aufgebaut. Diese schützen Reisende am Bahnsteig vor Regen und Wind. Ein neuer Blindenleitstreifen im Bahnhof unterstützt Reisende mit eingeschränkter Sehfähigkeit, den Weg zum Bahnsteig zu finden. Auch die Bahnsteigausstattung (unter anderem Sitzbänke und Vitrinen) sowie die Hinweisschilder wurden erneuert, wie die Bahn weiter mitteilte.

Damit ist ein Umbau abgeschlossen, der eigentlich schon vor 15 Jahren hatte beginnen sollen. So lange warteten die Rheydter darauf, dass ihr Hauptbahnhof endlich barrierefrei wird. Immer wieder war die Maßnahme mit einer Investitionssumme von rund drei Millionen Euro aus der eigentlich längst abgeschlossenen Modernisierungsoffensive 2 verschoben worden.

Zuletzt hatte der Beginn der Bauarbeiten Ende 2021 erneut verschoben werden müssen, nachdem sich zunächst kein Betrieb für den Einbau fand und dann nach der Unwetterkatastrophe 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz andere Bauarbeiten Priorität hatten.

Im Juli 2022 begannen die Arbeiten dann aber doch und sollten im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein – das ist nun plangemäß geschehen. Wie die Bahn mitteilte, sind beide Aufzüge an das Diagnose-System „ADAM“ (Ausbau Digitalisierung Anlagenmanagement) angeschlossen. Dadurch sollen sie Störungen durch die eingebauten Sensoren automatisiert melden können mit der Folge, dass sie schneller repariert werden sollen.

Die Bauarbeiten
dauern noch weiter an

So ganz barrierefrei ist der Bahnhof aber noch nicht: Denn die Baustelle der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG für ein neues Bahnhofsgebäude ist noch im Gang. „Aufgrund der Bauarbeiten ist noch kein direkter Zugang aus der Stadt zu den Aufzügen möglich“, so die Bahn. Erst nach Fertigstellung des neuen Gebäudes ist der Bahnhof komplett barrierefrei. Reisende werden deshalb gebeten, den Bahnhof über die Dauner Straße zu betreten. „Von hier aus können Reisende in die neuen Aufzüge einsteigen und barrierefrei zu den Bahnsteigen gelangen.“

Insgesamt haben das Land Nordrhein-Westfalen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Bahn rund drei Millionen Euro in die Erneuerung der Station investiert.