Weinfest auf dem Schillerplatz Ein Hauch von Ibiza und edle Tropfen

Mönchengladbach · Zum vierten Mal macht Bernd Niessen den Schillerplatz zum Weindorf. Wer neu dazu kommt und bei wem sich die Gäste auf ein Wiedersehen freuen können.

Zum dritten Mal organisiert Bernd Niessen (l.) das Weinfest „Gladbach g-niessen“ auf dem Schillerplatz.

Foto: g-niessen/Niels Gaury

Wie kann das Urlaubsgefühl auch nach dem Urlaub erhalten bleiben? Die Frage wird jedes Jahr vielen Psychologen gestellt. Bernd Niessen ist zwar kein Psychologe, eine Antwort hat er trotzdem: Ein Weinfest in einer Stadt, die traditionell eher für den Biergenuss steht. Am besten an einem Wochenende im Spätsommer, mit viel Musik und gutem Essen zu den edlen Tropfen. Drei Mal hat das beim Weinfest „Gladbach geniessen“ bereits funktioniert. Dass es in diesem Jahr auch bei der vierten Auflage gelingt, davon ist der Organisator überzeugt.

Von Freitag, 1. September, bis Sonntag, 3. September, werden knapp 40 Winzer ihre Weine anbieten. Der Großteil kommt aus Deutschland, aber auch Weine aus Italien, Frankreich und Spanien gibt es zu verkosten. „Zehn Winzer sind zum ersten Mal dabei“, sagt Niessen. „Die meisten aus Spanien, aber auch einige aus Deutschland.“

Liebhaber von badischen Weinen werden auch in diesem Jahr keinen Winzer aus Deutschlands sonnereichstem Anbaugebiet finden. Das liege am für Weinfeste späten Datum. „In Baden beginnt dann immer die Ernte, sodass die Winzer nicht können“, sagt Niessen. „Und für die Pfalz wird es schon eng.“

Aber dennoch sei für jeden etwas dabei, sowohl für den Wein-Anfänger als auch für den Liebhaber und Kenner. Auf die Frage, auf welchen Wein er sich persönlich am meisten freut, reagiert Niessen ausweichend.

„Ich bin seit mehr als 20 Jahren in der Weinbranche und mit vielen Winzern befreundet“, sagt er. „Da gibt es keinen, den man herausheben kann. Ich finde es toll, dass sie nach Gladbach kommen.“

Generell sei es in erster Linie wichtig, dass einem der Wein schmecke – unabhängig davon, ob ein Wein teuer oder ein besonders rares Gewächs sei. „Wein ist wie Essen eine Emotion, mit der man schöne Momente verbindet“, sagt Niessen.

Für die kulinarischen Emotionen hat er einige lokale Gastronomen gewonnen: Der Weinhof Voosen wird Austern und Hummer anbieten, das Restaurant „La Cottoneria“ wird mit Pasta-Gerichten dabei sein und auch Vincent Sussmann wird „Vincent’s Käsekiste“ öffnen. Vielen Mönchengladbachern dürfte er noch als Inhaber der früheren Trattoria „Stefano“ im Kühlen-Quartier bekannt sein. Ebenfalls passend zu den Weinen wird der Flammkuchen sein, den es auf dem Fest gibt.

Insgesamt soll wieder das „Ibiza-Gefühl“ entstehen, das Niessen schon in den vergangenen Jahren heraufbeschworen hat. Leichtigkeit, nette Gespräche und gute Musik. Für Letztere sorgen „Beets’n’Berries“ (Samstag, 19 Uhr) mit einer Mischung aus Soul, Rock, Jazz und Chansons.

Das Lagerfeuer-Trio eröffnet am Freitagabend (19 Uhr) das musikalische Live-Programm, und auch mit der Band „Rocking Chairs“ und ihrer Sängerin Alex Behring gibt es am Sonntag um 16 Uhr ein Wiederhören. Wenn gerade keine Live-Band auf der Bühne spielt, sorgt DJ Tim Kramer für den richtigen Soundtrack auf dem Schillerplatz.

Die ganze Familie, von den Kindern bis zu den Großeltern, soll bei dem Weinfest Spaß haben. Frei nach Niessens Motto „geniessen verbindet“. Mit Kinderschminken und anderen Aktivitäten für den Nachwuchs wird dem Rechnung getragen. Wie auch in den Vorjahren gibt es keinen expliziten Eintritt zu dem Event.

Die Weine schenken die Winzer aber nur in dem Glas aus, das für zwölf Euro erworben werden kann.

Wer schon angefangen hat, die Gabriel-Weingläser zu sammeln, kann damit seinen Bestand aufstocken. Aus dem Glas schmeckt Weißwein ebenso wie ein guter Roter oder die prickelnde Variante Sekt oder Champagner.

(gam)