Mönchengladbach An Schulen verschwinden viele Fahrräder

Seit Beginn des Schuljahres wurden bereits mehr als 50 Räder von den Geländen gestohlen.

Dieses Mountainbike der Marke Macfine Rock stellte die Polizei kürzlich sicher. Nun sucht sie den Eigentümer.

Foto: Polizei

Dreieinhalb Monate ist das Schuljahr 2018/2019 gerade einmal alt, und doch wurden seit Ende August bereits mehr als 50 Fahrräder an Mönchengladbacher Schulen gestohlen. Den dadurch entstandenen Schaden beziffert die Polizei auf etwa 25 000 Euro. Waren allgemein die angezeigten Fahrraddiebstähle in den vergangenen Jahren in Mönchengladbach zurückgegangen (im Vergleichszeitraum Januar bis November gab es im Jahr 2015 noch 1070 Anzeigen, im Jahr 2017 nur noch 891), so ist diese Zahl 2018 wieder auf 938 Anzeigen leicht angestiegen. Auffällig waren in den vergangenen Monaten vor allem die vermehrten Diebstähle im Umfeld der Schulen.

„Für uns ist das sehr bitter. Denn wir bitten die Eltern ja auch, ihre Kinder möglichst nicht mit dem Auto bis zum Schultor zu fahren. Wenn aber dann Fahrräder gestohlen werden, haben die Eltern die besseren Argumente“, sagt die Schulleiterin der Gesamtschule Rheydt-Mülfort, Martina Gottlieb. An ihrer Schule sind seit Anfang des Schuljahres alleine zehn Fahrräder gestohlen worden. Das Schulzentrum Mülfort zählt die Polizei generell derzeit neben den Schulen an der Brucknerallee und der Aachener Straße zu den beliebten Tatorten der Fahrraddiebe. „Wir sind im regelmäßigen Austausch mit unserem Bezirksbeamten der Polizei. Bei unserem nächsten Gespräch werden die Diebstähle mit Sicherheit ein Thema sein“, sagt Martina Gottlieb.

Der ADFC rät, beim Kauf
des Schlosses nicht zu sparen

Angesichts der vermehrten Vorfälle in den vergangenen Monaten hat die Polizei nochmals vor Fahrraddieben gewarnt und allgemeine Tipps gegeben, wie das Fahrrad möglichst sicher während des Unterrichts untergebracht ist. So sollten Schüler ihre Fahrräder nur an ausgewiesenen Fahrradplätzen abstellen. Zudem sollten die Räder mit geeigneten Schlössern und Ketten gesichert sowie an einem festen Gegenstand wie einem Zaun, einem Baum oder Metallbügel angeschlossen werden. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Mönchengladbach rät dazu, vor allem beim Kauf des Schlosses nicht zu sparen.

Laut Martina Gottlieb befolgen ihre Schüler in Mülfort die Ratschläge. „Bei uns gibt es kein wildes Abstellen der Fahrräder. Zudem haben wir auf unserem Schulgelände zwei Abstellflächen. Und eine ist direkt von meinem Büro aus einsehbar“, sagt die Schulleiterin. Hinzu kommt, dass Schüler wie Lehrer darauf achten, ob sich unbefugte Personen im Bereich der Fahrradplätze aufhalten. In solchen Fällen sollen entweder die Schulverantwortlichen oder die Polizei informiert werden. Und da nicht auszuschließen ist, dass auch Profis Diebstähle begehen, sind Kennzeichen von Fahrzeugen, in die Fahrräder eingeladen und abtransportiert werden, für die Polizei von größter Bedeutung.

Die Mülforter Schüler haben dies verinnerlicht. „Unsere Jüngsten haben mich zuletzt auf eine Person an den Fahrradständern aufmerksam gemacht. Ich habe ihn zur Rede gestellt und vom Gelände verwiesen, als er mir keine vernünftige Erklärung geben konnte, weshalb er sich dort aufhielt“, sagt Gottlieb.