Parteitag Dahlmanns (FDP) tritt zur Bürgermeisterwahl an

Mönchengladbach. · Der Liberale setzt sich für Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt ein.

Andreas Terhaag beglückwünscht Stefan Dahlmanns (l.).

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Er hat eine für die FDP ungewöhnliche Biografie, kein Studium, Elektrotechniker, will aber gerade mit diesem Hintergrund als Oberbürgermeister möglichst viele Bevölkerungsgruppen ansprechen. „Ich will in Kontakt kommen mit vielen potenziellen Wählern“, sagt Stefan Dahlmanns. Auf dem Parteitag in Rheydt erhielt er am Samstag 42 der 45 abgegeben Stimmen, also 93 Prozent.

Der gebürtige Anrather lebt seit 28 Jahren in Mönchengladbach, genau so lange wie seine Frau Marta Mesa, eine gebürtige Dominikanerin. Sie wohnen in Bettrath. In der FDP ist er seit 2009. „Ich war immer ein Liberaler“, sagt Dahlmanns. Als Bundestags-Kandidat setzte er sich 2017 für ein Einwanderungsgesetz ein. Auch im OB-Wahlkampf will er das Thema Integration ins Zentrum stellen: So will er bürokratische Hürden senken, um Geflüchtete rascher auf den Arbeitsmarkt zu bringen. „Das ist wichtig für gute Integration“, sagt er. Dahlmanns leitet bei einem mittelständischen Gladbacher Unternehmen, für das er bereits seit 25 Jahren arbeitet, die EDV und das Qualitätsmanagement. Eine Zusammenarbeit mit der AfD im Mönchengladbacher Rathaus schließt Dahlmanns aus.

Weiteres Anliegen ist ihm, Mönchengladbach für jüngere Menschen, besonders Studierende der Hochschule Niederrhein, attraktiver zu machen. „Theater, kreative Projekte zur Belebung der Altstadt, Konzerte – es ist ja alles da“; es müsse aber klarer kommuniziert werden.

Gewählt wurden auch die Direktkandidaten für die Rats-Wahlkreise. Wobei unwahrscheinlich ist, dass die FDP in einem Wahlkreis direkt siegt. Umso wichtiger ist die Reihenfolge auf der Reserveliste, über die die Plätze im Rat besetzt werden. Auf Platz eins stellte sich Fraktionschefin Nicole Finger dem Votum. Sie beklagte in ihrer Vorstellungsrede mangelnde Transparenz und kaum ernst gemeinte Bürgerbeteiligung der aktuellen Ratsmehrheit aus CDU und SPD. Offenbar konnte Finger einige Mitglieder nicht überzeugen: Sie erhielt 71 Prozent. Auf Platz zwei wurde Natascha Stephan mit 73 Prozent gewählt, auf Platz drei gab es eine Kampfkandidatur zwischen Ratsherr Reiner Gutowski, der während der Ratsperiode von den Piraten zur FDP gewechselt war, und der Vorsitzenden der Jungen Liberalen, Sina Behrendt. Gutowski siegte mit 21 zu 19 Stimmen.

Auf weiteren Listenplätzen folgen Achim Wyen und Stefan Dahlmanns. Falls es mit dem OB-Amt nicht klappt und die Liste so weit zieht, kann Dahlmanns Ratsmitglied werden. dr