Ärztin am Elisabeth-Krankenhaus ist infiziert Zwei weitere Corona-Fälle in der Stadt

Mönchengladbach · Eine Ärztin des Elisabeth-Krankenhauses ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch im Bethesda gibt es jetzt einen Fall. Die Grundschule Holt bleibt Montag und Dienstag wegen einer Infektion in der Familie eines Lehrers geschlossen.

In Mönchengladbach gibt es zwei weitere bestätigte Corona-Fälle. Wie die Stadt am Freitagmittag mitteilte, hat sich eine Ärztin im Praktischen Jahr im Elisabeth-Krankenhaus mit dem Virus infiziert. Die Frau lebt im Kreis Heinsberg und habe sich nach derzeitigem Stand außerhalb der Klinik angesteckt, wie die Stadt mitteilte. Sie sei in häuslicher Quarantäne und kuriere dort ihre Symptome aus. An ihrem ersten Arbeitstag nach einem Urlaub hatte sie keinen Kontakt zu Patienten. Neun Kollegen, mit denen sie bei einer Dienstbesprechung Kontakt hatte, wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt. Sie werden am kommenden Montag auf Corona getestet, weil ein Abstrich wegen der Inkubationszeit derzeit wenig Sinn ergebe.

Auch das Krankenhaus Bethesda hat dem Gesundheitsamt mitgeteilt, dass es einen bestätigten Coronavirus-Fall gibt. Auch dieser Patient wohnt im Kreis Heinsberg. Zwei Kontaktpersonen wurden getestet. Von ihnen wurde ein Abstrich gemacht. Das Testergebnis stand am Abend noch aus. „Auch weiterhin gibt es keine Person mit Wohnsitz in Mönchengladbach, die positiv auf das Corana-Virus getestet wurde“, betonte das Rathaus.

Damit ist die Gesamtzahl der Corona-Infizierungen mit Bezug zu Mönchengladbach auf drei gestiegen. Bereits am Mittwoch war ein Arzt der Kliniken Maria Hilf, der im Kreis Heinsberg lebt, positiv auf das Virus getestet worden. 15 Patienten, die der Arzt nach seiner Ansteckung an Rosenmontag noch behandelt hatte, waren im Krankenhaus unter Quarantäne gestellt worden. Alle Patienten sind allerdings nicht mit dem Coronavirus infiziert. Alle Tests ergaben der Stadt zufolge einen negativen Befund. Die Patienten sind aber weiter im Krankenhaus. Bei den etwa 20 Kollegen, mit denen der Mediziner im Haus Kontakt hatte, lagen die Ergebnisse nach Angaben von Stadtsprecher Wolfgang Speen am Abend noch nicht vor.

Ein anderer Fall beschäftigt die Grundschule in Holt. Die Stadt hat die Schule als erste öffentliche Einrichtung für zwei Tage geschlossen. Montag und Dienstag findet kein Unterricht statt, das betrifft auch den Teilstandort Günhoven. Grund ist eine Corona-Infizierung des Bruders eines dort arbeitenden Lehrers. Der Lehrer wohnt in Mönchengladbach, der Bruder allerdings im Kreis Heinsberg, wie Stadtsprecher Mike Offermanns sagte. Der Fall war dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Von dem Lehrer, der bis Freitagnachmittag keine Symptome zeigte, wurde ein Abstrich gemacht. Das Ergebnis soll am Wochenende vorliegen. Als reine Sicherheitsmaßnahme habe der Stab außergewöhnliche Ereignisse der Stadt beschlossen, die Schule vorsorglich für zwei Tage zu schließen. Stadtsprecher Wolfgang Speen sagte, bis Freitagabend seien keine weiteren Verdachtsfälle bekannt geworden.

Abgesehen von der Grundschule Holt bliebt die Stadt dabei, dass keine Einrichtungen geschlossen werden. Das hat der Stab am Freitag beschlossen. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners rief die Gladbacher zur Besonnenheit auf: „Ich bitte die Mönchengladbacher Bevölkerung durch das Beachten der Hygieneregeln einen wesentlichen Beitrag zur Situation beizutragen. Oberstes Ziel ist es, die Gesundheit der Menschen so weit wie möglich zu schützen.“ Die Lage in Mönchengladbach sei unverändert. Die Krankenhäuser seien auf die Situation gut vorbereitet und voll einsatzfähig.

Im städtischen Elisabeth-Krankenhaus wurden nach Bekanntwerden der Infektion der Ärztin Operationen in der Urologie verschoben. Am Freitag wie auch am Montag werde es nur Notfall-Operationen geben. Am Montag wird dann entschieden, ob ab Dienstag wieder der normale Betrieb aufgenommen wird. In den anderen Abteilungen geht der Betrieb nach Angaben der Stadt wie gewohnt weiter. Patienten könnten demzufolge im Gesamtbetrieb wie bisher aufgenommen und behandelt werden.

Nach einer Lagebesprechung riefen die vier Mönchengladbacher Akutkrankenhäuser, das Gesundheitsamt und die Kassenärztliche Vereinigung die Bevölkerung dazu auf, nur bei einer schweren Erkrankung in die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu kommen. Die Notfallversorgung sei in allen Krankenhäusern sichergestellt. „Aber in den vergangenen Tagen meldeten sich zahlreiche Personen mit milden Erkrankungen wie Schnupfen und Erkältung in den Notaufnahmen“, so die Stadt. „In solchen Fällen sollte unbedingt der Kontakt zu Hausärzten oder dem ärztlichen Notdienst aufgenommen werden.“

(angr)