Pläne in Bezirksvertretung vorgestellt Radler bekommen Route nach Roermond
Mönchengladbach. · Eine geplante Radroute vom Nordpark nach Rheindahlen kann bis in die Niederlande fortgesetzt werden.
Mönchengladbachs Radfahrer blicken schon lange neidisch über die Grenze ins Fahrradparadies Niederlande. Bald aber, so scheint es, können sie sich aufs Fiets schwingen und über eine gut ausgebaute Radroute nach Roermond radeln. „Ich freue mich darauf“, sagt Dirk Rheydt, Vorsitzender des ADFC Mönchengladbach, nach der Vorstellung der Pläne in der Bezirksvertretung West. Das Gute: Die Planungen haben das Stadium der Absichtserklärungen hinter sich gelassen und sind konkret. Mit dem ersten Bauabschnitt soll 2021 begonnen werden.
Im ersten Schritt soll der Nordpark mit Rheindahlen verbunden werden. Die Radvorrangroute beginnt am Borussia-Park und führt über Wolfsittard auf der stillgelegten, ehemals militärisch genutzten Bahntrasse über das Feld nach Rheindahlen zum dortigen Bahnhof.
„Mit dem ersten Abschnitt am Stadion können wir mit ein bisschen Glück im nächsten Jahr beginnen“, sagt Verkehrsplaner Jörg Clages. Der zweite und der dritte Abschnitt sollen 2022 folgen. 3,4 Kilometer Veloroute sollen so entstehen. „Das ist ein gutes Projekt“, sagt Dirk Rheydt. „Wir sind die Strecke neulich abgegangen. Eine Radverbindung, die Spaß macht, kann auch ein wenig länger sein als die geradere Strecke entlang der Gladbacher Straße.“
Route soll an Radschnellweg
nach Krefeld anschließen
Spaß machen würde die Route mit Sicherheit, und so gab es in der Bezirksvertretung viel Zustimmung zum Projekt und die Anregung, die Route gegenüber dem Rheindahlener Bahnhof auf einer vorhandenen, aber sanierungsbedürftigen Betonpiste weiterzuführen und so das dort geplante Gewerbegebiet mit anzuschließen. Perspektivisch soll die Strecke ohnehin weitergeführt werden und zwar über Wegberg bis nach Roermond. Für das „Fietsroute“ genannte Projekt wird gerade eine Machbarkeitsstudie erstellt. Auch hier sind die Umsetzungschancen gut: Es gibt EU-Fördermittel, auf niederländischer Seite ist man ebenfalls schon in die Planungen eingestiegen und auch in Wegberg wird das Projekt vorangetrieben. „Die Strecke kann in der Woche als Pendlerstrecke, am Wochenende touristisch genutzt werden“, sagt der ADFC-Vorsitzende. Am anderen Ende der Radroute soll der Anschluss an den geplanten Radschnellweg Richtung Krefeld erfolgen.
„Das sind wichtige Schritte, die auch der Stauvermeidung dienen“, sagt Rheydt. „Allerdings ist entscheidend, dass die Strecke nicht nur Radvorrangroute heißt, sondern dass der Radverkehr auch wirklich Vorrang hat. Das wird sich zum Beispiel in Wolfsittard zeigen, wo eine Straße gekreuzt wird.“ Eine Radroute müsse schnell, sicher und komfortabel sein.
Bei allem Lob für die fahrradfreundlichen Projekte äußert Rheydt auch Kritik: „Mönchengladbach tut vieles für den Radverkehr, aber nur solange es dem Autoverkehr nicht weh tut. Auf Dauer muss auch die innerstädtische Infrastruktur angepackt und die Aufteilung des Raums zwischen Auto, Rad und Fußgängern neu gestaltet werden.“