Theo-Hespers-Gesamtschule in Mönchengladbach Schüler lernen von den Gewinnern

Waldhausen. · Nobelpreisträger: Gesamtschule setzt Projekt fort.

Oberstufenkoordinatorin Sabine Halling mit Schülern im Selbstlernzentrum der Theo-Hespers-Gesamtschule.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Schon in der Schule gut auf die Uni vorbereitet werden und lernen, wie man wissenschaftlich arbeitet – das wünschen sich wahrscheinlich die meisten Schüler, die über ein Studium nachdenken. An der Theo-Hespers-Gesamtschule gab es genau zu diesen Zwecken jetzt wieder das „Nobelpreisträgerprojekt“.

Dabei konnten Schüler der Einführungsphase in die Oberstufe wissenschaftliche Poster zu Themen rund um den Nobelpreis erstellen. Die genauen Inhalte konnte sich jeder Schüler selbst aussuchen. Und es wurden unterschiedliche und spannende Fragen ausgewählt: Während einige die Erkenntnisse verschiedener Nobelpreisträger diskutierten, beschäftigte sich ein Poster mit Sexismus in der Nobelpreisträgergeschichte.

„Insgesamt haben nur drei Frauen einen Nobelpreis in Physik gewonnen. Ich denke, das lässt sich auf einen ,Unconscious Bias’ zurückführen – das heißt, dass wir in der Gesellschaft und auch die Leute in der Nobelpreis-Jury unterbewusst Frauen weniger zutrauen und sie dadurch benachteiligen“ erklärt die 17-jährige Ann-Kathrin, Erstellerin des Posters.

Im Gegensatz zu vorigem Jahr war die Teilnahme an dem Projekt diesmal freiwillig – aber trotz Schulalltag und Klausurstress hat ungefähr die Hälfte der Stufe mitgemacht. Eine gute Quote für ein freiwilliges Projekt, das so zeitaufwendig ist und neben der Schule gemeistert werden muss, findet Oberstufenkoordinatorin Sabine Halling: „Man merkt, dass die Schüler sich wirklich für ihre Themen interessieren. Den Meisten hat auch der Kontakt zur Uni und zu den Studenten gut gefallen“.

Hilfe dabei, wie man wissenschaftlich arbeitet und solche Poster erstellt, bekamen die Schüler nämlich von Medizin-Studenten der Universität Düsseldorf. Die Studenten konnten das Projekt als Wahlfach im Rahmen eines Seminars belegen und als Tutoren für die Schüler arbeiten. Die Schüler zu betreuen, habe viel Spaß gemacht – die meisten hätten aber schon von alleine sehr selbstständig gearbeitet, berichtet Tobias Wiese, Student der Humanmedizin.