Bis Ende 2020 Die Familienkarte kommt gut an

Mönchengladbach. · Mehr als 8000 Haushalte haben die Rabattkarte. Die Stadt will jetzt die Laufzeit verlängern.

Die Familienkarte ist nach Ansicht der Stadt so erfolgreich, dass das Projekt verlängert werden soll.

Foto: Stadt Mönchengladbach

Die Familienkarte hat Geburtstag: Am 8. September 2018 haben die ersten Mönchengladbacher kostenfrei die Karte bekommen, die ihnen eine Reihe von Vergünstigungen in Geschäften, Gaststätten, Freizeit- und Kultureinrichtungen und bei Dienstleistern in der Stadt und in der Umgebung ermöglicht. Ein Angebot, das eingeschlagen ist. Inzwischen sind nach Angaben der Stadt 8067 solcher Karten ausgegeben, damit ist annähernd ein Drittel der rund 25 000 empfangsberechtigten Haushalte mit Familienmitgliedern unter 18 Jahren bedient. Die Resonanz erfreut die Stadt – so sehr, dass sie das bislang bis Februar kommenden Jahres befristete Projekt nun bis Ende Dezember 2020 fortführen möchte.

Der Jugendhilfeausschuss hat diesem Vorhaben bereits zugestimmt, nun muss auch der Stadtrat noch mitziehen. Geht es nach dem Willen des Jugendhilfeausschusses, wird auch das Angebot des bereits seit den 1980er Jahren existierenden Mönchengladbach-Ausweises verbessert. Der ist allerdings nur für einkommensschwache Familien und Einzelpersonen gedacht und bringt Vergünstigungen nur für städtische Einrichtungen. Die Familienkarte hingegen kann jeder Haushalt mit Familienmitgliedern unter 18 Jahren erhalten, und sie ermöglicht Vergünstigungen bei mehr als 150 Partnern – vom Hamburger-Brater bis zur Tauchschule.

Die Familienkarte wurde im vorigen Jahr als ein Baustein der Stadtentwicklungsstrategie „MG plus – wachsende Stadt“ eingeführt. „Unser Ziel ist es, die Familienkarte zum Symbol für Familienfreundlichkeit in der Stadt zu machen und sowohl die Rückmeldungen von Familien als auch von Unternehmen bestätigen uns, dass wir diesem Ziel schon recht nahe sind“, sagt Sozialdezernentin Dörte Schall.

Das Angebot kostet die Stadt mehr als 70 000 Euro im Jahr

Ein Angebot, für das die Stadt etwas aufwendet: 65 000 Euro Personalkosten in einem Jahr für die Verwaltung des Projekts, plus 6000 Euro Sachkosten. Doch den Erfolg betrachtet sie als so groß, dass sie das Projekt um zehn Monate verlängern möchte. Um noch mehr Werbung dafür zu machen und weitere zu Vergünstigungen bereite Partner zu finden, will sie einen Image-Film über die Familienfreundlichkeit der Stadt drehen lassen. Stimmt der Stadtrat zu, werden auch die Bedingungen für einkommensschwache Familien und auch Einzelpersonen verbessert, die den Mönchengladbach-Ausweis beziehen können. Der eröffnet Ermäßigungen bei der Nutzung städtischer Einrichtungen wie Museum, Stadtbibliothek, Theater oder Schwimmbäder. 2018 waren 1332 solche Ausweise ausgegeben. Davon profitierten 711 Familien. In 998 der 1332 Fälle waren die Ausweisinhaber berechtigt, weil sie Hartz-IV bezogen. In 164 Fällen erhielten die Ausweisinhaber keine Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch oder Asylbewerberleistungsgesetz, aber ihr Einkommen war so gering, dass sie dennoch in Genuss des Ausweises kamen. Die Einkommensgrenzen in solchen Fällen liegen derzeit bei 690 Euro monatlich für einen Haushaltsvorstand und 380 Euro für Haushaltsangehörige. Diese Grenzen wurden seit 2005 nicht verändert. Nun sollen sie auf 829 Euro für Haushaltvorstände und 455 Euro für Haushaltsangehörige steigen.

Zwei weitere geplante Verbesserungen beim Ausweis: Künftig sollen auch leibliche Kinder, die nicht dauerhaft im Haushalt leben, in dem Ausweis eingetragen werden können. Und auch Personen, die in Wohngruppen oder anderen Einrichtungen leben, werden bezugsberechtigt.