Präsenz-, Distanz- und Hybritunterricht Schulen bereiten sich auf Teilöffnung vor

Mönchengladbach. · Unterricht für einen Kurs in zwei Räumen. Lehrkräfte im Spagat zwischen Homeoffice und Arbeit im Klassenraum. Es wird ein Schulstart mit Tücken.

Zuletzt war es in den Schulen ziemlich leer. Ab Montag wird wieder etwas Leben in die Klassenräume zurückkehren.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Am Montag heißt es für viele Kinder und Jugendliche wieder: Tasche packen und ab zur Schule. Doch Normalität wird nicht einkehren. Denn sie erwartet Unterricht in einer neuen Form.

Grundschulen

Für alle Kinder in der Primarstufe beginnt am 22. Februar der Unterricht in einem Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht mit geteilten Klassen. Dabei gehen die Schulen in Mönchengladbach mit unterschiedlichen Modellen an den Start. „Wir haben ein rollierendes System mit einem täglichen Gruppenwechsel“, sagt Erdal Akbas, Leiter der Erich-Kästner-Schule. Ähnlich verfährt die evangelische Grundschule Pahlkestraße. Die Kinder haben jeden zweiten Tag Präsenzunterricht, dazwischen gilt Homeschooling. Es gibt einen offenen Schulanfang und geteilte Pausen. An der Vitusschule wird im Drei-Tages-Rhythmus in Klassenräumen unterrichtet. Gruppe 1 beginnt mit drei Schultagen am Montag, Dienstag und Mittwoch, anschließend kommt Gruppe 2 am Donnerstag, Freitag und Montag in die Schule, Gruppe 1 startet dann wieder am Dienstag.

Weiterführende Schulen

Für viele Schüler bliebt es erst einmal beim Distanzunterricht. Eine Ausnahme bilden die Abschlussklassen. Die meisten Gymnasien bieten hundertprozentigen Präzenzunterricht für die beiden ältesten Jahrgänge Q 1 und Q 2. „Wir haben relativ viele kleine Kurse, große werden wir in der Aula unterrichten“, sagt Christian Dern, Leiter des Gymnasiums am Geroweiher. Am Stiftischen Humanstischen Gymnasium starten am 22. Februar ebenfalls die beiden Jahrgangsstufen Q 1 und Q 2 mit vollem Stundenplan und unter strengen Schutzbedingungen. „Bei uns ist es im Moment möglich, fast allen Kursen zwei Räume zuzuordnen, die unmittelbar nebeneinander liegen“, sagt Schulleiter Thomas Hollkott. Dadurch könne man erstens die Zahl der Schüler in einem Raum so reduzieren, dass der Unterricht coronakonform ablaufen kann. Zweitens sei so eine Differenzierung möglich. „Man kann zum Beispiel in einem Raum diejenigen Schülerinnen und Schüler unterrichten, die das jeweilige Fach als Abiturfach gewählt haben, in dem anderen Raum die übrigen“, erklärt Hollkott.

Schwierig sei dieses Konzept, bei dem nur ein Teil der Schüler in Präsenz unterrichtet wird, für die übrigen Stufen, sagt der Schulleiter. Denn der Distanzunterricht müsse aus technischen Gründen nach wie vor in den allermeisten Fällen von den Lehrkräften im Homeoffice gehalten werden. Das mache einen Wechsel zwischen Schule und Heimarbeitsplatz nötig, der dann den Ausfall von Unterrichtszeit mit sich bringe. Dies ließe sich nur dann weitgehend vermeiden, wenn Schulen so gut ausgestattet wären, dass ein Distanzunterricht aus der Schule gehalten werden kann.

Am Math.-Nat.-Gymnasium versucht man deshalb für die in Präsenz unterrichtenden Lehrkräfte technisch das Möglichste zu schaffen, damit sie auch aus der Schule heraus die anderen Jahrgangsstufen im Distanzlernen beschulen können, „falls für sie die Zeit zu knapp wird, um das von ihrem Heimarbeitsplatz aus tun zu können“, wie Schulleiter Jan Funken sagt.

An der Hans-Jonas-Gesamtschule, die mit zu den ersten Schulen in Mönchengladbach gehörte, die vom Digitalpakt profitierten, gibt es den Hybridunterricht. Dort werden die Jahrgänge Q 1 und Q 2 tageweise im Wechsel in Präsenz unterrichtet, und zwar ausschließlich in den Abiturfächern, wie Schulleiterin Ina Klein mitteilt. Der weitere Unterricht werde im Distanzformat fortgeführt. Die 10. Klassen werden jeweils geteilt, eine Hälfte nimmt in der ersten Woche, die andere Hälfte in der zweiten Woche am Präsenzunterricht teil. Die Schülerinnen und Schüler im Homeoffice können über die Messenger- und Videoplattform SchoolFox den Präsenzunterricht verfolgen. Für Schüler des 9. Jahrgangs, die beim Erwerb ihrer Schulabschlüsse unterstützt werden, gelte das gleiche Prinzip wie in Jahrgang 10.

Wann es wieder Präsenzunterricht für alle Jahrgangsstufen geben wird, ist noch nicht bekannt. Planungen dafür gibt es in den Schulen schon. „Es wird nötig werden, bestimmte Unterrichte zu verändern“, sagt Thomas Hollkott.