Brauchtum in Mönchengladbach Schützen kommen zum Brudermahl zusammen
Mönchengladbach · Was haben Schützen, Rolf Königs und Sankt Martin gemeinsam? Sie teilen gerne – ob Freude, Hilfe, oder Speis’ und Trank. Das wurde beim Brudermahl der Brauchtumsfreunde in der Citykirche deutlich.
Wenn die Waidleute in Mönchengladbach das „Horrido“ blasen, dann stehen die Brauchtumsfreunde in der Stadt gewissermaßen Gewehr bei Fuß. Nicht zur Jagd, sondern dazu, ihren Zusammenhalt zu pflegen und Zeichen der Freundschaft und Hilfsbereitschaft zu senden. „Wir wollen einander verbunden bleiben, auch wenn wir kaum Gelegenheit hatten, miteinander zu feiern“, sagte Bezirksbundesmeister Horst Thoren am Donnerstagabend bei der Vesper zum Brudermahl in der Citykirche. Das ändert sich allmählich, und so war es am Donnerstagabend Borussia-Präsident Rolf Königs, der Schützen und prominente Gäste aus der Stadtgesellschaft zum Brudermahl zu Tisch lud. Freude teilen – dafür gab es als Geschenk eine handgeschnitzte Figur des Heiligen Sankt Martin, der ja ein ausgewiesener Fachmann für Teilungen ist. Das Geschenk überreichte Lothar Erbers, der als Darsteller des Heiligen ein ausgewiesener Fachmann für Sankt Martin ist. „Teilen schenkt Freude“, wie Thoren dazu verkündete. Und die hatten alle Gäste an diesem Abend spürbar.
Normalerweise traten die Schützen zur Geselligkeit stets in ihrer Feste Dicker Turm in der Altstadt an. Weil es aber für die rund 90 Gäste doch noch etwas mehr Platz braucht, wählte der Bruderrat diesmal die Citykirche. An langen Tafeln konnten sich die Gäste versetzt fühlen in eine Klostergemeinschaft, wie Thoren es formulierte: „Man kommt zur Vesper zusammen, betet miteinander und speist miteinander.“ Für das Gebet war Präses Johannes van der Vorst zuständig. „Liebt einander in der Familie, in der Gemeinschaft und auch in Bruderschaften. Der Satz, Bruder zu sein, ist das Beste für den Anderen“, sagte van der Vorst in seiner Andacht den Gästen.
Für die festlichen Klänge in der für einen Abend zur Abtei umfunktionierten Citykirche sorgten Münsterkantor Klaus Pauls mit der Schola des Münsterchores – und eben die Jagdhornbläser aus Mönchengladbach und Korschenbroich um Horst Pawlik. Die bliesen nach dem Dessert zum Abschied das „Halali“ – ein Versprechen des Wiedersehens.