Nordpark Mönchengladbach Grünes Licht für Hockey-Zentrum
Nordpark. · Ein Hotel gegenüber dem Hockeypark soll erster Teil eines nationalen Trainingszentrums für den Deutschen Hockeybund werden.
Wann genau Bauarbeiter am Hockeypark loslegen werden, darauf will sich der Stadt-Sportdezernent Gert Fischer nicht festlegen. „Wir werden gut sein, wenn im nächsten Jahr die Kräne da sind“, meinte er am gestrigen Dienstag in der Sitzung des Sportausschusses. Mit Hilfe der Kräne soll ein Hotel neben dem Parkplatz des Finanzamtes gleich gegenüber dem Hockeypark gebaut werden. In dem Hotel will der Deutsche Hockey-Bund (DHB) unter anderem Teilnehmer all seiner zentralen Lehrgänge unterbringen, die in einem nationalen Trainingszentrum im Nordpark durchgeführt werden sollen. In einem zweiten Bauabschnitt soll neben den beiden Spielfeldern des Hockeyparks ein weiteres Feld das Trainingszentrum abrunden.
Hotel soll auf 3170 Quadratmetern 60 Zimmer umfassen
Gegen zwei Stimmen von Vertretern der Grünen sprach sich der Sportausschuss für diese Konzeption aus. Das Hotel soll demnach auf einer 3170 Quadratmeter großen Fläche an der Straße „Am Hockeypark“ entstehen, die wie der Hockeypark selbst der Stadttochter EWMG gehört. Angedacht ist ein Bau mit 60 Zimmern und auch Seminar- und Besprechungsräumen, für den ein Pächter gesucht wird. Mit den Pachteinnahmen soll die EWMG im Laufe der Zeit drei Millionen Euro refinanzieren, die sie zunächst in das Projekt steckt. Der DHB muss sich verpflichten, eine Mindestanzahl von Betten pro Jahr zu belegen. Ansonsten werden die Betten im normalen Hotelbetrieb vermarktet.
Das Land NRW hat signalisiert, dass es etwa 5,55 Millionen Euro für den mit 8,55 Millionen veranschlagten Bau zuschießen würde. Der auf Wunsch des Landes in einem zweiten Abschnitt geplante Bau eines dritten Spielfelds inklusive einer Kaltlufthalle würde nach Schätzung der EWMG 4,9 Millionen Euro brutto kosten. Bei der Halle machte Fischer im Ausschuss noch eine Einschränkung: „Absolute Priorität“ habe für den DHB das Hotel, der weitere Trainingsplatz habe zweite Priorität. Daher habe sich das Land das Hotel im ersten Bauabschnitt gewünscht. Dann stehe das zusätzliche Spielfeld an, „wenn das Geld reicht, auch mit Halle“.
Ein Trainingszentrum, bei dem Spielfelder und Hotel durch eine Straße getrennt sind, sei keine gelungene Konzeption für ein nationales Trainingszentrum, bemängelten die Grünen. „Wenn wir frühzeitig eingebunden worden wären, hätten wir das deutlich gemacht und andere Optionen prüfen lassen“, sagte Grünen-Ratsherr Karl Sasserath. Er kritisierte erneut, der Ausschuss sei von der Verwaltung über die Planungen nicht ausreichend informiert worden. Ein Vorwurf, den Sportdezernent Gert Fischer, aber auch CDU und SPD zurückwiesen. Der Ausschuss sei regelmäßig in Kenntnis gesetzt und auch im Aufsichtsrat der EWMG sei detailliert berichtet worden, sagte Fischer.
Die Grünen stellen einen Vertreter in diesem nicht öffentlich tagenden Aufsichtsrat. Zu einem Alternativ-Entwurf für ein Trainingszentrum, den ein Vorstandsmitglied des Rheydter Hockey-Clubs im Juni auf einer Pressekonferenz bei den Grünen präsentiert hatte, hieß es aus den Reihen von CDU und SPD: zu teuer, zu spät.
Gert Fischer erklärte auch, rein formal betrachtet könne der Aufsichtsrat der EWMG die Beschlüsse alleine fassen. Wegen der Bedeutung des Projekts und seines „politischen Gewichts“ habe man es jedoch für nötig gehalten, auch einen Ratsbeschluss zu erwirken. Beschlüsse von Stadtrat, EWMG-Aufsichtsrat und endgültige Geldfreigabe des Landes sind nun noch nötig, damit die Kräne am Hockeypark wirklich anrollen können.