Polizei Mönchengladbach ermittelt Versuchtes Tötungsdelikt an der Hindenburgstraße

Update | Mönchengladbach · Bei einem Streit in der Innenstadt erlitt ein 42-jähriger Mann mehrere Stichverletzungen. Ein 33-Jähriger sitzt nun wegen versuchten Totschlags in U-Haft.

In diesem Bereich der Hindenburgstraße war es am Donnerstag zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen.

Foto: Gabi Peters

An der unteren Hindenburgstraße ist es am Donnerstag, 8. Juni, gegen 12.10 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen einer größeren Anzahl von Personen gekommen. Dabei erlitt ein 42-Jähriger mehrere Stichverletzungen am Oberkörper. Die Polizei nahm wegen eines versuchten Tötungsdeliktes Ermittlungen auf und konnte vor Ort einen 33-jährigen Tatverdächtigen vorläufig festnehmen. Der Mann, ein Mönchengladbacher, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Er war am Freitag einem Haftrichter vorgeführt worden, der den Mann gemäß dem Antrag der Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags ins Gefängnis schickte.

Ein Rettungswagenteam hatte den zunächst lebensgefährlich verletzten 42-Jährigen am Donnerstag an der unteren Hindenburgstraße in der Nähe des Europaplatzes versorgt und ihn anschließend in ein Krankenhaus gefahren. Bis zum Abend hatte sich der Zustand des Mannes stabilisiert, Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht mehr.

Die Kontrahenten sollen zum Tatzeitpunkt beide unter Alkoholeinfluss gestanden haben. Wie die Polizei auf Nachfrage berichtete, ist der 33-jährige Tatverdächtige bereits kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten – unter anderem wegen Körperverletzung. Die Beamten brachten den 33-Jährigen am Donnerstag in Polizeigewahrsam. Auch er hatte eine Verletzung erlitten, die ärztlich im Krankenhaus behandelt werden musste. Bei der Polizei wurde eine Mordkommission eingerichtet, deren Ermittlungen noch andauern.

Im unteren Bereich und in der Nähe des Hauptbahnhofs ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Massenschlägereien gekommen. Immer wieder trafen dort verfeindete Gruppen aufeinander. Vor zwei Jahren prügelten sich beispielsweise zwei Großfamilien dort. Die Polizei musste mit zahlreichen Kräften einschreiten. Auch Messerangriffe hat es in diesem Bereich schon häufiger gegeben. Im Februar wurde beispielsweise ein 26-jähriger Mönchengladbacher bei einem Messerangriff schwer verletzt. Im Januar wurde auf einen 18-Jähriger im Bereich des Hauptbahnhofs eingestochen. Auch er erlitt schwere Verletzungen.

Bekannt ist, dass sich die Drogen- und Obdachlosenszene am Europaplatz und im Umfeld aufhält. Bei Kontrollen finden Landes- und Bundespolizisten immer wieder gefährliche Waffen, darunter auch Messer. Der am Donnerstag festgenommene 33-Jährige soll nach Angaben der Polizei einen Wohnsitz haben. Dennoch müssen offenbar Haftgründe vorgelegen haben, sonst hätte man den Mann wieder entlassen müssen. Auch wenn eine Mordkommission ermittelt – Mordmerkmale, wie Heimtücke oder Habgier, sehen Staatsanwaltschaft und Haftrichter bei der aktuellen Tat offenbar nicht, denn der Vorwurf lautet versuchter Totschlag.

Zeugen des Vorfalls werden weiterhin gesucht. Sachdienliche Hinweise an 02161/290.

(gap)