Müll und Straßenreinigung billiger

Eine 35-Liter-Restmülltonne kostet etwa 66 Euro weniger im Jahr. Ein durchschnittlicher Haushalt spart ab 2015 insgesamt rund 75 Euro jährlich.

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Mönchengladbach. Die Gebühren für Abfall und Straßenreinigung werden ab dem kommenden Jahr in Gladbach deutlich sinken. Im Idealfall kann ein Durchschnittshaushalt insgesamt rund 75 Euro pro Jahr sparen. Das teilte Oberbürgermeister Norbert Bude jetzt gemeinsam mit Kämmerer und Umweltdezernent Bernd Kuckels mit.

Konkret in Zahlen bedeutet das: Die Kosten für die Restmülltonne sinken für ein 35-Liter-Gefäß jährlich um 66 Euro auf 190 Euro. Die 25-Liter-Tonne wird um 47 Euro und die 50-Liter-Tonne um 95 Euro günstiger. Der Eigenkompostierungszuschlag ist darin nicht enthalten.

Bei der Straßenreinigung fällt die Ersparnis geringer aus. Für ein Grundstück mit einer Straßenfront von 15 Metern sind ab dem kommenden Jahr 99,50 Euro statt wie bisher 109,05 Euro zu zahlen. Diese Zahlen beruhen allerdings auf der Voraussetzung, dass alle weiteren Entsorgungskosten, die bei Stadt, GEM sowie durch Transport und Sickerwasserentsorgung entstehen, unverändert bleiben.

Die Einsparungen hatten sich schon vor einigen Wochen angedeutet (die WZ berichtete). Aber das offizielle Vergabeverfahren wurde erst jetzt abgeschlossen, nachdem die Frist für Einspruchsmöglichkeiten abgelaufen ist.

Der Rat hatte Ende vergangenen Jahres entschieden, die seit 20 Jahren bestehenden Entsorgungsverträge zum Ende dieses Jahres zu kündigen. Er beauftragte die Verwaltung, die Abfallentsorgung europaweit neu auszuschreiben. Für Hausmüll, Sperrmüll und Straßenkehricht ging es dabei nur um die Entsorgung. Wer den Transport des Abfalls übernimmt, wird in einem weiteren Verfahren ermittelt.

Für die Entsorgung der verschiedenen Abfallarten bekamen insgesamt sechs verschiedene Anbieter den Zuschlag. Entsorgt werden müssen auch Metalle, Bauschutt, Altöle, Altreifen, gemischte Kunststoffe sowie Abfälle aus den Haushalten und Krankenhäusern.

Die Laufzeiten der Verträge sind unterschiedlich lang. Die Vertragsdauer für die Entsorgung des Restmülls beträgt bis zu zwölf Jahre. Acht Jahre sind es zum Beispiel bei Sperrmüll und Straßenkehricht. Kürzere Laufzeiten gibt es für Bioabfälle, Kunststoffe und Altholz (höchstens vier Jahre) sowie Grünabfälle (höchstens zwei Jahre). „Das wurde bewusst so gewählt, um beispielsweise bei Grün- und Bioabfällen eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen zu ermöglichen“, sagt Arnd Tulke von der unteren Abfallbehörde der Stadt.

Wichtig sei bei dem Verfahren gewesen, dass die Politik über wesentliche Teile des Entsorgungsauftrages entscheiden konnte, sagte Bernd Kuckels. Als „Nebeneffekt“ könnten sich die neuen Verträge positiv auf den Haushalt auswirken, weil die Stadt beispielsweise bei der Straßenreinigung einen öffentlichen Anteil zahle, der jetzt sinken könnte.

Bude machte auch den GEM-Mitarbeitern erneut Hoffnung. Da der Restmüll weiterhin bei der EGN in Krefeld verbrannt wird, sei es „einfacher geworden“, den halbstädtischen Mönchengladbacher Entsorger, an dem die EGN Anteile hat, im nächsten Jahr wieder zu einem vollständig städtischen Unternehmen zu machen. Wie schon früher angekündigt, will Bude dazu in der nächsten Ratssitzung am 19. März ein „akzeptables Angebot“ vorlegen.