„Wir existieren nur noch“ Mutter sagt im Greta-Prozess aus

Mönchengladbach · Im Mordprozess gegen eine Erzieherin vor dem Landgericht Mönchengladbach hat die Mutter der kleinen Greta über die Trauer der Familie berichtet. Der Tod des Kindes nehme sie sehr mit, sagte die Mutter.

Der Greta-Prozess in Mönchengladbach geht weiter.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

„Wir existieren nur noch, wir leben nicht mehr“, sagte die Frau, die noch zwei Kinder hat. Greta sei am Tattag im April während der Corona-Pandemie zum ersten Mal seit Wochen wieder in die Kita gegangen und habe sich sehr gefreut. Sie sei kerngesund gewesen. Durch einen Anruf „Greta atmet nicht mehr“, sei die Mutter alarmiert worden.

In dem Prozess ist eine 25 Jahre alte Kindergärtnerin angeklagt. Sie soll in der Kita in Viersen dem Mädchen die Brust bis zum Atemstillstand zusammengedrückt haben. Es starb später im Krankenhaus. Der nicht vorbestraften Deutschen wird auch die Misshandlung von Schutzbefohlenen in acht weiteren Fällen zur Last gelegt. Die 25-Jährige verfolgte die Aussage in weiten Teilen regungslos und machte sich Notizen.

Auch in anderen Kitas in Krefeld, Kempen und Tönisvorst soll sie Kindern den Brustkorb fest zusammengepresst und sie damit in Lebensgefahr gebracht haben. Diese Fälle waren erst durch die Ermittlungen nach dem Tod von Greta bekannt und in einen Zusammenhang gebracht worden. Das Motiv für die Taten ist unklar.

Die Leiterin der Viersener Kita berichtete, die Angeklagte sei sehr zurückhaltend gewesen, habe nicht ins Team gepasst. Sie habe ihr Verhalten seltsam gefunden und entschieden, ihr zu kündigen. Die Kita-Leiterin sagte außerdem, am Tattag sei die angeklagte Erzieherin mit Greta alleine gewesen. Das Kind habe fit gewirkt. Die Mutter habe ihr früher einmal gesagt, es könne mal sein, dass Greta, die ein Frühchen war, nicht mehr atme, sagte die Frau. Nach ihrer Aussage ging sie weinend aus dem Gerichtssaal.

(dpa)