Nach dem großen Knall: Wenig Hoffnung für Fachwerkhaus
Gasunfall: Nachdem das Haus eines 85-Jährigen unbewohnbar geworden ist, übernimmt die NEW die Kosten für seinen Heimplatz.
Mönchengladbach. Nur einige wenige persönliche Dinge sind dem Bewohner des Anfang Dezember bei einer Gasverpuffung schwerbeschädigten Fachwerkhauses an der Unterheydener Straße geblieben. Seine Nichte hatte ihm zwei Tage später einige Bilder, die er selbst gemalt hatte, und Erinnerungsstücke wie eine Öllampe des Urgroßvaters ins Elisabeth-Krankenhaus gebracht. Dorthin hatte man den herzkranken Mann aus Sicherheitsgründen gebracht, nachdem bei Arbeiten am Abwasserkanal am 5. Dezember vergangenen Jahres eine Gas-Hochdruckleitung beschädigt worden war.
Der heute 85-Jährige wird in sein Geburtshaus, das von seiner Familie seit mehreren Generationen bewohnt wird, vorerst nicht zurückkehren können. Ob dort jemals wieder jemand wird wohnen können, ist derzeit noch absolut offen. „Unsere Versicherung prüft die Beschädigung an der Gasleitung, die Versicherung des Hausbesitzers prüft den Gebäudeschaden“, sagt Christina Achtnich, Sprecherin der NEW, die Auftraggeber der Erdbauarbeiten an der Unterheydener Straße ist und, die volle Verantwortung für den Schaden an dem Haus übernommen hat. Zwei Mitarbeiter hatten den Mann im Elisabeth-Krankenhaus besucht.
Zudem hatte die NEW den Angehörigen zugesichert, ihnen bei der Suche nach einem Platz in einem Pflegeheim für den 85-Jährigen zu helfen — und diesen auch zu finanzieren. Die NEW hat Wort gehalten: „Wir übernehmen die Pflegekosten“, bestätigt Achtnich. Man wolle schließlich unbürokratisch helfen. Dem Mann gehe es gut, ließ die NEW-Sprecherin verlauten. Sie habe das Haus selbst gesehen — es sei in keinem guten Zustand: Es gibt Risse im Mauerwerk, Dachstuhl und Obergeschoss sind vollkommen zerstört.
„Wir haben das Dach provisorisch abdecken lassen. Wie es weitergeht, kann man nicht wissen“, so Achtnich. Die abschließenden Gutachten stehen noch aus.
Die Anwohner der angrenzenden Häuser waren im Dezember ebenfalls evakuiert worden, da sich das ausströmende Gas sowohl im Kanalsystem als auch im Erdreich ausgebreitet hatte — Explosionsgefahr. Nach Reparaturarbeiten konnten die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren und die Gasleitung wieder in Betrieb genommen werden.