Nach Verfolgungsjagd: Gladbacher rast auf Polizisten zu

Straftat: Ein betrunkener 19-Jähriger hat bei einer Verfolgungsjagd versucht, einen Beamten zu überfahren. Der rettete sich.

Ein betrunkener Autofahrer hat gestern Morgen bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei auf der A 52 mehrere Streifenwagen gerammt. Als die Beamten ihn schließlich in Gladbach stoppen konnten, gab der 19-Jährige noch mal Gas und schoss mit dem Wagen auf einen Polizisten zu.

In letzter Sekunde konnte sich der Beamte durch einen Sprung auf die Motorhaube des auf ihn zu rasenden Autos retten. "Wie durch ein Wunder ist unser Kollege unverletzt geblieben", sagte Polizeisprecher Willy Theveßen.

Die wilde, hollywoodreife Verfolgungsjagd hatte am Morgen um 5 Uhr in Düsseldorf begonnen. Im Rheinufertunnel war einer Zivilstreife der Fahrer eines schwarzen Fiat Punto mit Gladbacher Kennzeichen aufgefallen, weil er unsicher fuhr. Die Polizisten nahmen daraufhin in ihrem Zivilfahrzeug die Verfolgung auf. Kurz darauf wurden sie von Düsseldorfer Kollegen in Polizeifahrzeugen unterstützt. Ein Streifenwagen setzte sich noch im Stadtgebiet vor den Punto und gab Stopp-Signale.

Doch den 19-jährigen Gladbacher kümmerte das nicht. Statt anzuhalten, trat er das Gaspedal durch und flüchtete. Er raste durch die Düsseldorfer Innenstadt auf die A52 Richtung Mönchengladbach. Auf der Autobahn versuchten mehrere Streifenwagen-Fahrer, den Flüchtenden gemeinsam auszubremsen und zu stoppen. Doch sie hatten keine Chance, da der Gladbacher immer wieder versuchte, die neben ihm fahrenden Polizeiwagen zu rammen. Die Beamten setzten sich mit Blaulicht und Martinshorn hinter den Punto und alarmierten per Funk ihre Gladbacher Kollegen.

Der Verfolgte flüchtete weiter, an der Anschlussstelle Neuwerk von der Autobahn herunter und in Richtung Innenstadt. Noch auf der Krefelder Straße gelang es Düsseldorfer Polizisten, den Fiat mit ihrem Streifenwagen so abzudrängen, dass der hinter einem andern Polizeifahrzeug stoppen musste. Als die Beamten auf den Wagen sprangen, wendete der Gladbacher und gab Gas. Dabei steuerte er direkt auf einen Polizeibeamten (29) zu.

Inzwischen hatte sich auch die Gladbacher Polizei an den Punto gehängt. "Der Flüchtige missachtete bei seiner Fahrt alle Verkehrsregeln und raste bis zur Johannesstraße. Dort haben wir ihn mit drei Streifenwagen eingekreist", sagt Theveßen. Als die Beamten den Gladbacher aus seinem Wagen holten, leistete der alkoholisierte 19-Jährige heftig Widerstand.

Der polizeibekannte Mann sitzt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.