Neubau bringt mehr Polizei auf die Straße

Plädoyer: In einem Appell an die Politik sagte Polizeipräsident Hans-Herrmann Tirre, dass es mit dem neuen Präsidium schnell gehen müsse.

Mönchengladbach. 3500 Quadratmeter zu wenig Platz im alten Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße, deshalb ausgelagerte Kommissariate und ein Gewahrsam, dessen Zustand "sehr bedenklich ist" - das alles waren Punkte, die Mönchengladbachs Polizeipräsident am Mittwoch im Hauptausschuss als Argumente für einen schnellen Neubau an der Krefelder Straße aufzählte. Dieses neue Gebäude werde alles sein und haben, was "eine moderne Polizei braucht".

Diese moderne Polizei brauche weniger Präsenz an bestimmten festen Orten, das neue Präsidium biete die Möglichkeit, Strukturen aufzubrechen und "stattdessen die Leute auf die Straße zu schicken", so Tirre. Er hat keine Bedenken, dass es nach dem Auszug keine Wache an der Theodor-Heuss-Straße mehr geben wird.

Es gebe weiter drei Wachen: in der Altstadt, in Rheydt, allerdings womöglich näher an der City - mehr wollte Tirre noch nicht sagen -, und dann im neuen Neuwerker Gebäude. "Wer bisher von Rheindahlen oder so mit dem Auto zu einer Wache wollte, für den ist der Weg nach Neuwerk nicht länger als zur Theodor-Heuss-Straße. Und wer zentral wohnt, geht sowieso nach Rheydt oder Gladbach", sagte Tirre. Gleichzeitig bot er an, gemeinsam mit der Stadt eine Idee zu entwickeln, wo am alten Standort - hier läuft 2014 der Mietvertrag aus - ein Bezirksbeamter installiert werden könnte.

Wichtig sei aus seiner Sicht, dass bald gebaut werde. Die Planung der Polizei sei seit einem Jahr fertig. Es soll zwei Bauabschnitte geben. Der erste ist mit rund 40 Millionen Euro angesetzt, bei dem zweiten könne er keine verlässliche Zahl nennen. Zuerst sollen u.a. Gefahrenabwehr, Einsatzkräfte, Gewahrsam, Kriminalitätsdirektion und Leitstelle umziehen. Im zweiten Abschnitt dann Verkehrsdirektion und Verwaltung. "Und am Ende mache ich das Licht aus", so Tirre. Die Mittel stünden bei der zuständigen Behörde bereit. Allerdings sorgt sich Tirre, dass sie in andere Projekte fließen, wenn sie nicht schnell abgerufen werden.

Von allen politischen Seiten gab es am Mittwoch Lob für Tirres Bericht. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Anno Jansen-Winkeln sagte: "Nur so haben wir für die Stadt die Chance, ein Polizeipräsidium zu bleiben, das könnte uns sonst auch schnell abhanden kommen." Grünes Licht gab es für einen Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet, das neben dem neuen Präsidium entstehen soll.