Neue Adresse für Aids-Hilfe
Am 1. Februar bezieht die Beratungsstelle ihre neuen Räume an der August-Pieper-Straße.
Mönchengladbach. Lange Zeit war das Domizil an der Hindenburgstraße 113 genau das Richtige für die Aids-Hilfe Mönchengladbach/Rheydt. „Viele Klienten waren froh, unauffällig zwischen Schuhregalen an unsere Tür zu gelangen“, sagt Renate Hesse-Horst, eine der hauptamtlichen Mitarbeiter in dem gemeinnützigen Verein.
Aids war und ist ein Tabu-Thema, es gibt sogar Klienten, die die Hilfe-Einrichtung einer anderen Stadt nutzen, weil sie in ihrer eigenen fürchten, erkannt zu werden, wenn sie hineingehen. Diese Anonymität soll ihnen auch erhalten bleiben, wenn die Aids-Hilfe ab 1. Februar die ehemalige Münster-Apotheke bezieht. „Da haben wir mehrere Eingänge, zwei sind sehr anonym“, sagt Hesse-Horst.
Seit Oktober wird an der August-Pieper-Straße, Ecke Waldhausener Straße umgebaut, bis zum ersten Februar werden die Beratungsräume in der ersten Etage fertig sein. Insgesamt hat das Objekt 200 Quadratmeter. Weil die Aids-Hilfe Umbau und Umzug aus Spendenmitteln bezahlen muss, wird sich der Umbau des Erdgeschosses noch eine Weile hinziehen.
„Hier wird ein kleiner Veranstaltungsraum entstehen“, sagt Hesse-Horst. Bislang kann sie in ihren Räumen maximal zehn Personen Platz bieten. „Bei unserem letzten Vortrag wären sicher 50 gekommen“, schätzt sie. Dabei ging es um Depressionen als Nebenwirkung der Medikamente, unter denen viele Betroffene leiden.
„Viele denken heute, die Krankheit sei heilbar. Das ist sie aber nicht. Es gibt lediglich Medikamente, mit denen sich ein Ausbrechen hinauszögern lässt. Und die haben starke Nebenwirkungen“, sagt sie.
Am neuen Standort könne man dann auch die Präventionsarbeit fortsetzen, die man bereits in den Schulen beginne. „Dann kann man das Thema in einem anderen Umfeld, in einem geschützten Raum vertiefen“, sagt sie aus ihrer Erfahrung. Sich über Aids zu informieren, wird dann hoffentlich so selbstverständlich sein, dass man durch den Vordereingang, die Eingangstür der Apotheke, kommen möchte.
Den werden sicher auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter nutzen, meist junge Menschen die näher an der Zielgruppe für die Präventionsarbeit dran sind. „Die haben oft sehr gute Ideen für Veranstaltungen“, freut sich Hesse-Horst über deren Engagement, „und sind gute Multiplikatoren.