Neue Anlaufstelle für Senioren
Der Arbeitskreis Senioren der Gladbacher Grünen fordert einen Beirat als Vertretung für die Interessen älterer Menschen.
Mönchengladbach. Die Gladbacher Grünen wollen eine neue Anlaufstelle für ältere Menschen schaffen. Der Arbeitskreis Senioren der Partei möchte, dass ein Seniorenbeirat eingerichtet wird, den der Rat der Stadt beschließen müsste. Da dieser paritätisch mit den im (neuen) Rat vertretenen Parteien besetzt würde, wäre es allerdings fraglich, ob die Grünen für ihre Vorstellungen einer modernen Altenpolitik Mehrheiten finden würden.
Deshalb haben sie vor, sich künftig auch außerhalb der Politik sozial zu engagieren. „Wir wollen ehrenamtlich die Interessen der Senioren vertreten und sie überparteilich beraten und informieren“, sagt Winfried Schulz, Leiter des Arbeitskreises Senioren der Gladbacher Grünen. So wollen sie ältere Menschen in Not beispielsweise beraten, wenn diese medizinische Hilfe brauchen und nicht wissen, ob ihre Krankenkasse die Kosten dafür übernimmt. Das könnte nach dem Vorbild der Verbraucherzentralen funktionieren.
Über den Seniorenbeirat sollen die Fragen, Wünsche und Vorschläge der Senioren an Politik und Verwaltung herangetragen werden. Die Einrichtung soll nach Vorstellung der Grünen zur Kontaktstelle etwa bei Pflegebedürftigkeit und Fragen zu Testamenten werden. Auch bei Planungen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr soll der Seniorenbeirat das Bindeglied zwischen alten Menschen und Politik beziehungsweise Verwaltung sein. Längere Ampelphasen, breitere Bürgersteige sowie bessere Bus- und Bahnverbindungen sind weitere Forderungen, die die Grünen aus vielen Gesprächen mit Senioren ableiten.
Barrierefreie und preiswerte Wohnungen gehören ebenfalls zum Forderungskatalog. Für Pflegebedürftige sollen Gruppenwohnungen und Wohngemeinschaften entstehen, damit die Senioren möglichst lange eigenständig und eigenverantwortlich leben können. Ladengeschäfte sollen von den Wohnungen aus zu Fuß erreichbar sein. Mehr Grün und mehr Bänke könnten die Aufenthaltsqualität in den öffentlichen Parks verbessern. Viele Wünsche wären über den Planungs- und Bauausschuss realisierbar, so Schulz, der diesem Gremium noch bis zum Ende der Legislaturperiode angehört, aber nicht erneut für den Rat kandidieren wird.
Vorbild für den Gladbacher Seniorenbeirat sollen Nachbarkommunen wie Düsseldorf, Duisburg und Essen sein. „Wir wollen uns informieren, wie die Seniorenbeiräte dort funktionieren“, sagt Friedhelm Eschenbrücher vom Seniorenarbeitskreis der Grünen.