Neue Mitte: Prüfung dauert Monate
Die EWMG befasst sich genau genommen mit vier Varianten.
Mönchengaldbach. Drei Monate benötigt die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG, um die genau genommen vier Varianten der beiden Projektentwickler ECE Hamburg und mfi Essen für das geplante große Shopping-Center im Bereich des alten Stadttheaters an der Hindenburgstraße zu prüfen.
Dann werde die Stadtfirma, die mit der Auswertung der EU-Ausschreibung für das Millionen-Projekt betraut wurde, der Politik eine Empfehlung geben. Inhalt: Mit dem können sie bauen, mit dem nicht. Anfang 2010 will die Politik entscheiden, mit wem sie auf die Baustelle geht.
Die Essener wollen an der Hindenburgstraße bauen. Mit Theater, Theatergalerie und Lichthof-Passage in einem. Theatergalerie und Lichthof würden abgerissen, das Schauspielhaus auch. Für die Theatergalerie besitze man eine Kaufoption.
Die greift, wenn mfi den Zuschlag von der Stadt bekommt. Angeblich ist man sich "mit den meisten Eigentümern" zwischen Theater/Theatergalerie/ Lichthof auch entlang der Hindenburgstraße einig.
Mfi, erfuhr die WZ, hat für den Fall, dass sie nicht alle benötigten Grundstücke erwerben kann, vorgesorgt und zusätzlich eine "leicht abgewandelte zweite Variante" abgegeben. Im Grunde besagt auch die, dass das Großcenter entlang der Hindenburgstraße entstehen soll.
ECE (Otto-Gruppe) präsentiert ähnliche Pläne wie mfi: ein kompletter Neubau zwischen Theater/Lichthof, parallel zur Hindenburgstraße. Auch ECE will die notwendigen Areale erwerben.
Der zweite ECE-Plan ist bekannt: Eine "Neue Mitte" vom Theater über die Steinmetzstraße einschließlich des von ECE gekauften Finanzamts Kleiststraße bis zum Gründerzeitviertel/Adenauerplatz. Die Stadt müsste die Steinmetzstraße für den Kfz-Verkehr tunneln. Das kostet etwa sieben Millionen Euro.
So oder so wird die Politik sich nur dann mit einem Anbieter einigen können, wenn der sich an die Spielregeln der Ausschreibung gehalten hat. Eine lautet: Zuschlag nur an den, der nachweisen kann, dass ihm die Flächen gehören, die er bebauen will.
Im neuen Handels- und Dienstleistungszentrum könnte auch die neue Zentralbücherei unterkommen. Schöner und moderner. Das jetzige Medien-Haus an der Blücherstraße ist viel zu eng.