Neuer Plan: Grundschulen verschwinden

Wegen sinkender Schülerzahlen sagt die Stadt, was getan werden sollte.

Mönchengladbach. Gladbachs Grundschul-Landschaft steht vor teilweise gravierenden Veränderungen. Wegen sinkender Schülerzahlen - spätestens spürbar ab 2011 - empfiehlt der neue, bis 2012/2013 geltende Schulentwicklungsplan (SEP) nicht nur die Aufgabe von Prima-Pennen, sondern auch Zusammenlegungen und Kooperationen. Der SEP ist die fünfte Fortschreibung für den Grundschul-Sektor. Gestern wurde er ohne weitere politische Bewertung im Schulausschuss vorgestellt. Was letztlich vom "SEP 5" umgesetzt wird, das entscheidet der Stadtrat am 13. Juni.

Bereits zum Schulstart 2007/2008 im August aufgelöst werden soll die katholische Franziskus-Grundschule (KGS) an der Dohler Straße. Nur 13 Kinder sind hier gemeldet. Zu wenig, denn mindestens 18 Schüler sind zur Bildung einer Klasse nötig. Keine Zukunft hätten auch die beiden katholischen Grundschulen in Broich und Günhoven. Die Empfehlung der Stadtschul-Experten um Bernd Klauth: Kinder aus diesem Bereich sollen künftig von der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rheindahlen bzw. von der katholischen Grundschule Will Sommer aufgenommen werden. Hier müsste dann aber angebaut werden.

Bezogen auf die zehn Stadtbezirke, ergibt sich laut SEP 5 folgendes Bild:

Keine Veränderungen bis 2012 gebe es in Wickrath, im Volksgarten, in Odenkirchen und in Hardt.

Für Giesenkirchen rät die Stadtverwaltung: Spätestens bis 2011 einen Verbund der katholischen Schulen Meerkamp und Giesenkirchen oder eine Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Friesenstraße mit "katholischem Anhang". Eine katholische Einrichtung sei auf Dauer zuviel.

Kurzfristig in Rheydt-West zusammengehen sollen die GGS Hermann Gmeiner und die KGS Schmölderpark. Wegen rückläufiger Zahlen müsste sich auch die GGS Hockstein ab 2009 anschließen.

Das Modell für Neuwerk sieht mittelfristig die Auflösung der KGS Damm vor. Es bliebe die KGS Bettrath-Hoven. In den nächsten Jahren nicht überleben könne die KGS Uedding. Empfehlung: Kooperation und damit Verbundschule zur GGS Neuwerk oder KGS Zeppelinstraße.

Grundschüler: Derzeit sind es 10 599 in 46 Schulen, 21 Prozent von ihnen sind Migranten.

Prognose: Von 2004 bis 2012 sinkt der Anteil der Schüler im Grundschulalter (Klasse 1-4) um 1700 Kinder.

Schuleinzugsbereich: Ab August 2008 können Erziehungsberechtigte ihr Kind an der Wunsch-Grundschule anmelden. Aber: Ein Rechtsanspruch besteht nur für die nächstgelegene "Penne". Ist die Kapazität an der Wunsch-Adresse erreicht, kann das Kind nicht aufgenommen werden.

Bislang gilt die Regel "Kurze Beine, kurze Wege". Will sagen: Knirpse sollen nicht lange zu ihrer Grundschule laufen. Davon werden wir uns verabschieden müssen. Denn das Schulentwicklungspapier beinhaltet einige Grausamkeiten - Schulschließungen nämlich.

Hoffentlich passiert nun nicht das, was wir von früheren schulpolitischen Diskussionen kennen. Parteipolitische und ideologische Schärfe, wenn es um den Erhalt "meiner Schule im Wahlbezirk" geht, brauchen wir nicht. Kindgerechte Lösungen sind angesagt.