NEW transportiert in Bussen keine Elektromobile mehr
Obwohl der Elektro-Rollstuhl von Ute Harings nicht unter die neue Vorgabe fällt, durfte sie nicht mitfahren.
Mönchengladbach. Gehbehinderte Menschen, die mit Elektromobilen oder sogenannten E-Scootern unterwegs sind, sitzen an Haltestellen in Mönchengladbach fest. Binnen weniger Tage haben Verkehrsunternehmen in Duisburg, Köln, Dortmund, Essen und eben auch Mönchengladbach die Transportmittel für Gehbehinderte in ihren Bussen verboten. Wie die NEW mitteilte, geschah dies aufgrund einer Empfehlung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Ute Harings ist seit 33 Jahren auf Mobilitätshilfe angewiesen. Sie sitzt in einem Elektro-Rollstuhl. Das ist etwas anderes als ein E-Scooter, der einen Lenker und Extravorderrad oder -räder hat. Doch Ute Harings durfte auch nicht im Bus fahren. Am Montag verweigerte ihr ein Busfahrer den Zugang mit den Worten: „Wir dürfen Sie nicht mitnehmen. Dies ist eine Anordnung der NEW.“
Das Verkehrsunternehmen hat sich für den Vorgang am Montag entschuldigt. „Die NEW bedauert dieses Missverständnis sehr. Wir werden uns persönlich mit dem betroffenen Fahrgast in Verbindung setzen“, sagte Dieter Harre, Geschäftsführer NEW mobil und aktiv GmbH, Leiter Verkehrsbetriebe Mönchengladbach/MöBus.
Doch offensichtlich hatten wohl auch andere Busfahrer die neue Richtlinie falsch gedeutet. Denn wie Ute Harings berichtet, habe ihr ein anderer Busfahrer bereits Tage zuvor erklärt, dass er sie in ihrem Elektro-Rollstuhl das letzte Mal mitnehmen werde. Danach sei Schluss. Ute Harings maß dem zunächst keine große Bedeutung zu. Auch nicht, als sie mehrfach an der Bushaltestelle stehen gelassen worden sei. Laut NEW werden Menschen in Elektro-Rollstühlen auf jeden Fall befördert, es sei denn der Bus sei bereits überfüllt. Ute Harings freut sich, dass die NEW nun wohl eindeutig geklärt hat, dass Elektro-Rollstühle von der neuen Richtlinie nicht betroffen sind und sie weiterhin mit dem Bus fahren kann. Menschen, die auf E-Scootern unterwegs sind, haben aber weiterhin das Nachsehen. In anderen Städten hat das bereits Behindertenverbände auf den Plan gerufen. Sie kritisieren die neue Richtlinie.