Aufwärtstrend an der Trabrennbahn
Der Verein will nach erfolgreichem Jahr den Mietvertrag um fünf Jahre verlängern und in die Anlage investieren.
Mönchengladbach. Für Werner Pietsch hätte das neue Jahr nicht besser starten können. Zwar wusste der Erste Vorsitzende des Mönchengladbacher Trabrennvereins schon seit einigen Monaten, dass das geplante Gewerbegebiet auf dem Gelände der Trabrennbahn nicht durchzusetzen sein wird. Trotzdem hat er nach der definitiven Absage nun Planungssicherheit für die Zukunft. Das Gelände wird für den Hochwasserschutz benötigt und steht deshalb nicht zur Verfügung.
„Zurzeit sind wir in Gesprächen mit der Entwicklungsgesellschaft, um einen weiteren Mietvertrag abzuschließen“, sagt Pietsch. Geht es nach ihm, soll der Vertrag für fünf Jahre bis 2020 unterzeichnet werden. Bisher hatte der Verein der Stadt für das Gelände lediglich einen symbolischen Betrag von einem Euro pro Jahr überwiesen. Das wird wohl auch in Zukunft so geregelt werden. „Die Nebenkosten werden aber von uns getragen“, erklärt Werner Pietsch.
Sobald der Mietvertrag unter Dach und Fach ist, will der Trabrennbahnverein Geld in den Unterhalt der Gebäude stecken. „Wir müssen einige Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen machen“, erklärt Werner Pietsch.
2012 hatte ein starker Sturm zehn Ställe auf der Trabrennbahn zerstört. „Die mussten wir abreißen“, sagt Pietsch. Dort, wo die Ställe standen, ist heute eine Park- und Rangierfläche. Platzmangel gebe es dadurch aber nicht. „Wir kriegen auch so problemlos alle Pferde unter.“
Dass sich der Verein, der im März 2013 in letzter Sekunde durch den damaligen Hauptsponsor Winrace vor der Insolvenz gerettet wurde, diese Investitionen nun leisten kann, ist den guten Umsätzen aus dem vergangenen Jahr zu verdanken. „Das Rennjahr war sehr erfolgreich. Wir konnten unseren Umsatz pro Renntag um rund 3,5 Prozent steigern“, berichtet der Vorsitzende. 2013 gab es zudem nur zehn Renntage, 2014 waren es 22.
Drei Renntage wurden im soeben beendeten Jahr live nach Frankreich übertragen — eine Goldgrube für den Trabrennsport in Mönchengladbach. „Frankreich ist das Mekka des Trabrennsports. Dort sind die Umsätze auf den Bahnen oft zehn Mal so hoch wie bei uns“, erklärt Werner Pietsch.
Die Zuschüsse aus der staatlichen „Spiel 77“-Lotterie gibt es zwar nicht mehr, dafür kann der Verein aber auf Einnahmen aus der Buchmacherwettsteuer setzen. Buchmacher müssen demnach fünf Prozent ihrer Einnahmen abführen. Das Geld wird dann nach einem bestimmten Schlüssel auf die Vereine verteilt. Für 2015 rechnet der Vorsitzende des Trabrennvereins mit Steuereinnahmen von rund 40 000 bis 50 000 Euro.